PETA veröffentlicht schockierende Aufnahmen der Küken-Brüterei in Doberschwitz: Deckt die Veterinärbehörde Verstöße gegen das Tierschutzgesetz?

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Stuttgart, 15. September 2014 – Tierverachtendes Leiden in der Geflügelindustrie: Kopfüber an den Füßen gehaltene Hühner flattern verzweifelt um ihr Leben, während sie von Menschen grob behandelt werden, um für den Transport zum Schlachthof verladen zu werden. Arbeiter entsorgen eimerweise tote Küken und ausgewachsene Hühner in Mülleimern, die regelmäßig vom Gelände der Küken-Brüterei in Doberschwitz abgeholt werden. PETA Deutschland e.V. zeigt schockierende Bilder aus dem Alltag in der Geflügelindustrie, die der Organisation durch eine Informantin zugespielt wurden. Das Material aus Doberschwitz wurde unter tierrechtlichen Aspekten dem zuständigen Veterinäramt vorgelegt, doch die Behörde zeigt sich uneinsichtig. Laut ihren Angaben besteht kein Handlungsbedarf, da angeblich alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden. Die Tierrechtsorganisation verfolgt den Fall weiter, denn Untersuchungen ergaben, dass die Kadaver der Tiere schwere Verletzungen aufwiesen. Diese können auf haltungsbedingtes Leiden zu Lebzeiten zurückgeführt werden.
 
„Die Tierquälerei liegt im System“, erklärt Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschaftsabteilung bei PETA Deutschland e.V. „Diese Hühner sind für die Betreiber ausschließlich Eierlieferanten, mit denen sie die Nachfrage nach sogenannten Masthühnern bedienen. Das Leben des einzelnen Tieres spielt keine Rolle. Am Ende seines leidvollen Daseins wird es im Schlachthof oder in der Mülltonne achtlos entsorgt.“ 
 
Hintergrundfakten zur aktuellen Sachlage: Nach der Anfrage einer Grünen-Abgeordneten zum Thema „Einhaltung des Tierschutzes in der Geflügelanlage Doberschwitz“ stellte sich zur Frage der Sterblichkeitsrate heraus, dass im Januar und Mai 2013 insgesamt 37.724 Junghühner eingestallt wurden. Im Oktober 2013 wurden jedoch nur noch knapp über 30.000 Tiere ausgestallt, was zu einer erschreckend hohen Sterblichkeitsrate von circa 20 % führt. In dieser Zeit wurde die Anlage durch das Veterinäramt mehrmals kontrolliert – ohne Beanstandungen. Bisher bleibt daher noch zu klären, ob tatsächlich nicht gegen das Gesetz verstoßen wurde oder ob das Veterinäramt bewusst Tierquälerei gedeckt hat. Sicher ist, die Tiere in der Brüterei Doberschwitz – und ihr Nachwuchs in den Mastanlagen – leiden ihr Leben lang, bevor sie geschlachtet werden oder an haltungsbedingten Krankheiten sterben. Das ist Tierquälerei – wenn auch rechtlich zulässig.
 
Grundsätzlich gilt: In der Hühnerzucht ist der Tod von 2-4% der Tiere schon während der Aufzucht einkalkuliert. In deutschen Schlachthäusern sterben allein in Deutschland fast 700 Millionen Hühner pro Jahr. Hühner sind faszinierende und äußerst sensible Lebewesen. Genau wie Säugetiere zeigen sie ein ausgeprägtes Sozialverhalten und ihre kognitiven Fähigkeiten übersteigen in manchen Bereichen die von Menschenaffen oder Kleinkindern.
 
Jedes Jahr werden in Deutschland etwa eine Milliarde Tiere (ohne Fische) für die Fleisch-, Milch- und Eierindustrie in deutschen Schlachthäusern getötet – oftmals ohne wirksame Betäubung. Menschen, die Tierleid verhindern möchten, sollten kein Geld für tierische Produkte ausgeben. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm von PETA gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.

 

Haltungsbedingte Erkrankungen wurden bei verstorbenen Tieren nachgewiesen / © PETA
Das Bild senden wir auf Anfrage gerne zu.
 
Weitere Informationen und Videomaterial:
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]

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