Ferienaktion ohne Respekt vor Leben: PETA verurteilt Sezierkurse für Kinder im Museum für Naturkunde Stuttgart und fordert tierfreundliche Alternativen

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Stuttgart, 6. September 2018 – PETA kritisiert das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart für sein tierverachtendes Ferienprogramm: Im September und Oktober werden dort verschiedene Präparationskurse für Kinder ab zehn Jahren angeboten, in denen Ratten, Fische und nicht näher bezeichnete Wassertiere seziert werden. Die Tierrechtsorganisation hat die Verantwortlichen in einem Schreiben aufgefordert, auf moderne, tierfreundliche Alternativmethoden zurückzugreifen und von Sektionen an Lebewesen abzusehen.
 
„Das Sezieren von Tieren als Bestandteil eines an Kinder gerichteten Kursangebots ist unangemessen und nicht geeignet, um junge Menschen an einen achtungsvollen Umgang mit Natur und Lebewesen heranzuführen“, so Sabrina Engel, Fachreferentin im Bereich Tierversuche bei PETA. „Der Respekt gegenüber lebenden Tieren ist der wichtigste Inhalt, den es zu vermitteln gilt. Die Aneignung von Wissen über den Aufbau der Organe und wie sich diese zwischen verschiedenen Tiergruppen unterscheiden, ist damit durchaus vereinbar.“
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren. Nach Ansicht der Tierrechtsorganisation sind das Töten von Tieren für Sezierkurse und das Sezieren von Lebewesen während einer Ferienaktion ethisch nicht zu rechtfertigen. Zahlreiche Studien belegen, dass mit Alternativmethoden für die Vermittlung von biologischem Wissen gleichwertige und zum Teil sogar bessere Ergebnisse erzielt werden als bei Experimenten an Tieren [1, 2, 3]. Ein geeignetes Verfahren ist beispielsweise die iPad-App „Virtual Frog Dissection“ [4]. Diese ermöglicht die Sektion auf dem iPad-Screen, virtuell und ohne Tierleid. Mit der App können die Anatomie und Morphologie des Frosches einwandfrei erlernt und Organe in 3-D untersucht werden. Vom selben Anbieter gibt es eine vergleichbare App mit einem Rattenmodell. Entsprechende Softwareprogramme enthalten zudem Module, die erläutern, wie der Körper funktioniert, beinhalten direkte anatomische Vergleichsmodelle und Informationen über Ökologie und Verhalten – nichts davon kann durch das Sezieren eines Tieres gelehrt werden.
 
[1] Patronek, G. J., & Rauch, A. (2007): Systematic review of comparative studies examining alternatives to the harmful use of animals in biomedical education. Journal of the American Veterinary Medical Association, 230 (1), 37 – 43.
[2] Dissection alternatives (2013). Retrieved June 5, 2013, from http://pcrm.org/research/edtraining/dissectionalt.
[3] Knight, A. (2007): The effectiveness of humane teaching methods in veterinary education. Altex, 24 (2/07), 91.
[4] https://itunes.apple.com/us/app/frog-dissection/id377626675?mt=8.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Tierversuche
 
Kontakt: 
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected] 

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