PETA zeigt Versmolder Angler an – Schnupperangeln für Kinder verstößt gegen das Tierschutzgesetz

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Versmold / Bielefeld / Stuttgart, 23. Mai 2018 – Sie zappeln am Haken, ringen nach Luft und kämpfen um ihr Leben – vergeblich: Mitte Mai fingen Kinder und Erwachsene beim „Schnupperangeln“ des Angelsportvereins Versmold am Idingsee zahlreiche Fische. Medienberichten zufolge nahmen auch 14 Kinder zwischen drei und 14 Jahren an der Veranstaltung teil. PETA hat nun Anzeige gegen die Organisatoren und alle erwachsenen Betreuer bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld erstattet. Nach Ansicht der Tierrechtsorganisation verstößt die Veranstaltung gegen das Fischereigesetz in Nordrhein-Westfalen – laut diesem dürfen Kinder unter zehn Jahren nicht angeln – sowie gegen § 17 des Tierschutzgesetzes, da die Fische beim „Schnupperangeln“ länger anhaltenden Leiden und Schmerzen ausgesetzt sind. Auch ist das „Schnupperangeln“ eine Werbeveranstaltung zur Rekrutierung von Anglernachwuchs, die keinen gesetzlich vorgeschriebenen „vernünftigen Grund“ für das Töten eines Wirbeltieres darstellt.
 
„Schnupperangeln ist Erziehung zur Grausamkeit“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Kinder sollten lernen dürfen wie man Tieren mit Empathie und Freundlichkeit begegnet und nicht lernen müssen, wie man sie am Haken aufspießt, erschlägt und ausnimmt.“
 
Heute wissen wir, dass ein Fisch ein Jemand ist und kein Etwas. In manchen Intelligenztests schneiden Fische besser ab als Schimpansen, Orang-Utans und Kapuzineräffchen [1]. Sie haben ein komplexes Sozialleben und schließen teils enge Freundschaften. Manche Fische singen wie Vögel in der Morgendämmerung im Chor, andere schützen ihre Jungen, indem sie den Nachwuchs bei Gefahr in den Mund nehmen oder wochenlang die Eier bewachen [2]. Auch zeigen Fische eindeutige Reaktionen auf Stress und Schmerz. Biologen beschrieben bei Regenbogenforellen mehr als 20 Schmerzrezeptoren rund um den Mund und den Kopf [3], also genau dort, wo sich der Angelhaken durch das Gewebe der Fische bohrt.
 
PETA fordert einen besseren Schutz für Fische und setzt sich für die Ausweisung von Wasserschutzreservaten ein. Auch unterstützt die Organisation die Weltkampagne zur Abschaffung von Fischerei [4].
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten, wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
 
[1] https://www.emory.edu/LIVING_LINKS/publications/articles/Salwiczek_etal_2012.pdf
[2] http://us.macmillan.com/books/9780374714338
[3] Sneddon et al. (2003): http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/270/1520/1115.
[4] end-of-fihing.org.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860 591 528, [email protected]

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