Pferde der Spaten-Brauerei beim Oktoberfest mit Peitsche und Leinen misshandelt – PETA erstattet Strafanzeige

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München / Stuttgart, 30. November 2016 – Tierquälerei auf der Theresienwiese: Auf einer Nebenveranstaltung des Oktoberfests, dem Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfest, wurden am 23. September 2016 Prachtgespanne der sechs Münchner Großbrauereien vor Publikum präsentiert. Das Gespann der Spaten-Brauerei blieb dabei im Morast hängen. In einem Youtube-Video der Veranstaltung ist zu erkennen, wie die Pferde wiederholt mit Schlägen und Stichen durch Bogenpeitsche und Gespannleinen sowie durch heftiges Rucken und Ziehen am Zaumzeug traktiert werden. Durch die Misshandlungen sollten die Pferde dazu animiert werden, die feststeckende Kutsche aus dem Schlamm zu ziehen. Wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz (§ 17 Nr. 2 b) hat PETA nun Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH erstattet. Die Tierrechtsorganisation hat die Geschäftsführung der Brauerei mit der Misshandlung der Pferde konfrontiert und an das Unternehmen appelliert, künftig vom Einsatz eines Pferdegespanns auf dem Oktoberfest abzusehen.

„Die Gespannführer haben sich offensichtlich vom Publikum und dem Moderator unter Druck setzen lassen und in der Folge die Tiere misshandelt“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Die Panik ist den Pferden deutlich anzusehen. Angstvolle Ausweichbewegungen vor den wiederholten Hieben lassen erkennen, wie schmerzhaft die Schläge gewesen sein müssen.“

PETA hat der Staatsanwaltschaft München I Studienerkenntnisse zukommen lassen, die belegen, dass die obere Schicht der Pferdehaut, in der sich die Schmerzrezeptoren befinden, dünner ist als die menschliche Epidermis [1]. Demnach ist davon auszugehen, dass Pferde Schläge mit der Peitsche schmerzhafter empfinden als Menschen.
 
Auf das Video wurde die Tierrechtsorganisation aufmerksam, nachdem die Münchnerin Julia Maier es ihrer Petition gegen die Verwendung von Pferdefuhrwerken auf dem Oktoberfest hinzugefügt und zu Protest-E-Mails an das Brauereiunternehmen aufgerufen hatte. An der Petition beteiligten sich bislang über 36.000 Menschen.

Bereits im vergangenen Monat hatte sich PETA an das Kreisverwaltungsreferat der Stadt München gewandt, weil die Hufe mehrerer Pferde auf dem Oktoberfest in mangelhaftem Zustand waren und ihnen dadurch Leid zugefügt wurde. Die Organisation stützt sich dabei auf eine Fotoauswertung eines Mitglieds der Deutschen Huforthopädischen Gesellschaft e.V.

[1] http://www.pferderevue.at/?id=2500%2C5431267%2C%2C
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

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