Anhörung zur Europäischen Bürgerinitiative “Save Cruelty Free Cosmetics” vor dem Europäischen Parlament: erneut verlangen 1,2 Millionen Menschen den Ausstieg aus Tierversuchen

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Europäische Bürgerinitiative Save Cruelty-Free Cosmetics – Für ein Europa ohne Tierversuche! schreitet mit Anhörung vor dem Europäischen Parlament voran

Brüssel / Stuttgart, 26. Mai 2023 – In einem noch nie dagewesenen Meilenstein hat die Europäische Bürgerinitiative „Save Cruelty-Free Cosmetics —Commit to a Europe without animal testing” im Januar mehr als 1,2 Millionen gültige Unterschriften erreicht. Somit ist dies bereits die zweite Europäische Bürgerinitiative zu der Thematik, die die Eine-Million-Unterschriften-Marke überschritten hat. Die erste war 2015 Stop Vivisection.

Dem formellen Ablauf folgend, der zuerst ein Treffen zwischen den Organisatoren der Bürgerinitiative und der Europäischen Kommission vorsah, erfolgte nun im zweiten Schritt die Anhörung im Parlament, gemäß den drei Zielen der Bürgerinitiative in drei Teilen:

  • Das Tierversuchsverbot für Kosmetika stärken: Gesetzgeberische Veränderungen anstoßen, um Konsumenten-, Arbeits- und Umweltschutz für alle kosmetischen Inhaltstoffe zu erreichen, ohne Tierversuche durchzuführen, gleichgültig zu welchem Zweck
  • Die Chemikalienregulierung in der EU umgestalten: Sowohl den Schutz der menschlichen Gesundheit als auch der Umwelt gewährleisten, indem Chemikalien ohne neue Tierversuchs-Testvorgaben reguliert werden.
  • Die Wissenschaft innerhalb der EU modernisieren: Zusage bis spätestens zum Ende der aktuellen Legislaturperiode über einen gesetzlichen Ausstiegsplan aus sämtlichen Tierversuchen innerhalb der EU.

Die Initiatoren der Bürgerinitiative, Cruelty Free Europe, Eurogroup for Animals, die European Coalition to End Animal Experiments, Humane Society International/Europe, sowie People for the Ethical Treatment of Animals (PETA), schlugen Handlungsschritte vor, die zu einem Win-Win-Win-Szenario für Wissenschaft, Gesellschaft und Tiere führen könnten: indem sie erneut einen Plan vorschlugen, wie ein Umstieg zu einer Wissenschaft ohne Tierversuche gelingen kann.

Während der Anhörung verpflichtete sich die Generaldirektion für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und kleine und mittlere Unternehmen – die für Wirtschaftswachstum zuständige Abteilung der EU – dazu, „zu versuchen, so ehrgeizig wie möglich“ darin zu sein, „das endgültige Ziel, Tierversuche langfristig zu beenden“, zu erreichen. Dies wurde auch von Carmen Laplaza Santos von der Abteilung für Gesundheitsinnovationen und Ökosysteme der Europäischen Kommission bekräftigt. Sie versprach eine detaillierte und finale Antwort der Kommission auf die Anfragen der Initiative bis Ende Juli.

Über zehn Millionen Tiere – Katzen, Hunde, Kaninchen, Mäuse und andere – werden jedes Jahr in europäischen Labors für Forschung und Tests Schaden zugefügt. Europäische Bürgerinnen und Bürger verlangen ein Ende von Tierversuchen für Kosmetik und andere Chemikalientests sowie einen umsetzbaren Plan hin zu einer tierversuchsfreien Wissenschaft.

Die überwältigende Unterstützung der Öffentlichkeit spiegelt die 2021 eingenommene Position des Europäischen Parlaments wider, die zu einem Beschluss geführt hatte, die EU-Kommission aufzufordern, gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten einen konkreten Plan zu koordinieren, wie der Ausstieg aus Tierversuchen beschleunigt werden kann.

Die parlamentarische Anhörung bot außerdem die Gelegenheit, die von den Organisatoren der Initiative verfassten Anweisungen von Save Cruelty Free Cosmetics – Commit to a Europe without Animal Testing vorzustellen.

„Die Bürger Europas fordern nichts Geringeres von der Europäischen Kommission, als die Führungsrolle beim Umstieg auf eine tierversuchsfreie Wissenschaft einzunehmen und Wissenschaft neu zu denken – ohne Experimente an Tieren. Wir möchten denjenigen danken, die den Erfolg der Initiative mit ihrer Unterschrift ermöglicht haben, sowie den NGOs, Forschenden, Industrien, Regierungen sowie Parlamentsmitgliedern, die dieses Ziel bereits unterstützen. Diese Europäische Bürgerinitiative zeigt, dass viele EU–Bürger die Positionen des EU-Parlamentsbeschlusses teilen. Wir sind davon überzeugt, dass das Europäische Parlament eine große Hilfe dabei sein wird, den Teufelskreis der Schadenszufügung, den Tierversuche mit sich bringen, zu durchbrechen – indem es sich abermals dafür einsetzt, sämtliche Tierversuche für Kosmetika zu beenden, zusätzliche Tierversuche für Risikobewertungen abzuschaffen, sowie einen Fahrplan zu entwickeln, wie der Ausstieg aus Tierversuchen für Forschung, behördlich vorgeschriebene Tests und Lehre beschleunigt werden kann“, so Sabrina Engel, Vorsitzende des Organisationskommitees der Bürgerinitiative.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Die Initiatoren von Save Cruelty Free Cosmetics – Commit to a Europe without Animal Testing im Europäischen Parlament. / © Eurogroup for Animals

Weitere Informationen:
PETA.de/Kampagnen/Tierversuche-stoppen-Europa
Wissenschaft-statt-Tierversuche.de

Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]

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