Bezirksamt plant Abfischung im Berliner Engelbecken: PETA fordert alternative Sanierungspläne

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Berlin / Stuttgart, 11. März 2021 – Das Engelbecken im Berliner Bezirk Mitte, ein Lebensraum für eine Vielzahl von Fischen, Schildkröten und Vögeln, soll in Kürze befischt werden. PETA fordert eine Änderung der Befischungspläne und appelliert an die Verantwortlichen, nach tierfreundlichen Sanierungsplänen für das Wasserbassin zu suchen.

„Das Engelbecken dient vielen unterschiedlichen Lebewesen als Zuhause. Aus diesem Grund müssen tierfreundliche Lösungen für das derzeitige Problem gesucht werden“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, PETAs Fachreferentin für Wassertiere. „Statt Tausende Fische zu töten oder profitorientierten Züchtern zu überlassen, sollten beispielsweise biologische Reinigungsarbeiten stattfinden und auf eine dauerhaft verbesserte Sauerstoffzufuhr hingearbeitet werden.“

Laut einem kürzlich veröffentlichten Gutachten weist das Engelbecken eine zu hohe Nährstoffbelastung auf, wobei insbesondere die zu hohe Phosphatmenge Probleme verursacht. Aufgrund einer drohenden Überdüngung sollen zahlreiche Fische mit einem Gesamtgewicht von etwa 400 Kilogramm mittels Elektrobefischung aus dem Becken geholt und getötet sowie einige einem sächsischen Züchter übergeben werden. Die Tierrechtsorganisation fordert hingegen eine ökologische Reinigung des Engelbeckens, regelmäßige Frischwasserzufuhr, Filteranlagen und eine verbesserte Sauerstoffanreicherung. „Die unsachgemäße Fütterung von Wasservögeln muss unterbunden werden, da diese laut dem Bezirksamt Berlin Mitte hauptverantwortlich für die gegenwärtige Situation ist“, so Dr. Tanja Breining weiter.

PETA fordert Bekämpfung der tatsächlichen Ursachen

PETA steht seit Sommer 2020 mit dem Berliner Bezirksamt im Austausch. Für die Behörde scheint es jedoch keine Alternative zur Befischungsmaßnahme zu geben, die ursprünglich im Herbst dieses Jahres hätte stattfinden sollen. Der tatsächlichen Ursache würde trotz dieses kostenintensiven Plans keinerlei Einhalt geboten werden. Denn laut eigener Aussage der Tierrechtsorganisation gegenüber hat sich „der Fischbestand […] vor allem durch die Zufütterung von außen stark erhöht“.

PETA weist nachdrücklich darauf hin, dass es sich bei Fischen um sehr soziale und kommunikative Wirbeltiere handelt. [1] Wissenschaftlichen Studien zufolge fühlen Fische sowohl Angst als auch Schmerzen und sollen laut Empfehlungen des Friedrich-Löffler-Instituts „entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden“. [2] Zudem muss dem Tierschutzgesetz zufolge für das Töten eines Wirbeltieres ein sogenannter vernünftiger Grund vorliegen. Einen solchen sieht PETA hier nicht gegeben. 

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Balcombe, Jonathan (2018): Was Fische wissen: Wie sie lieben, spielen, planen: unsere Verwandten unter Wasser. mareverlag.
[2] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Fische

Pressekontakt:

Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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