Bonobo Birogu von Artgenossen tödlich verletzt – PETA übt scharfe Kritik an Wuppertaler Zoo und fordert Ende der Menschenaffenhaltung

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Wuppertal / Stuttgart, 19. Januar 2021 – Bisse mit Todesfolge: Wie der Wuppertaler Zoo am Freitag bekannt gab, musste ein dort eingesperrter Bonobo-Mann aufgrund schwerer innerer Verletzungen eingeschläfert werden. Der 31-jährige Birogu war von einem Artgenossen massiv gebissen worden. Bereits 2019 machte der Wuppertaler Zoo Negativschlagzeilen, als Affe Bili bei der versuchten Eingliederung in die bestehende Bonobo-Gruppe von seinen Artgenossen gemobbt, mehrfach angegriffen und verletzt wurde. Auch Birogu wurde damals schon einmal verletzt. Nach dem Vorfall waren die Bonobos in zwei Gruppen unterteilt und getrennt untergebracht worden. Angesichts dieser Vorfälle weist PETA darauf hin, dass die Haltung von Menschenaffen in zoologischen Einrichtungen nicht artgerecht möglich ist. Im Rahmen der Kampagne „Menschenaffen raus aus Zoos“ fordert die Tierrechtsorganisation ein generelles Zucht- und Importverbot für die nächsten Verwandten des Menschen, damit die Gefangenhaltung dieser Tiere mittelfristig ausläuft.

„Die willkürlichen Eingriffe der Zoo-Verantwortlichen ins Gruppengefüge und die mangelhaften Haltungsbedingungen provozieren derartige Zwischenfälle geradezu. Anders als in der Natur haben die Tiere keine geeigneten Ausweichmöglichkeiten“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie. „Es ist ein Verbrechen, Menschenaffen einzusperren – ihre Gefangenschaft trägt nichts zum Artenschutz bei und muss beendet werden.“

Hintergrundinformationen

Insbesondere Bonobos sind dafür bekannt, dass sie sehr friedfertig sind. Zwar kann es auch im Freiland zu Auseinandersetzungen kommen, aber jahrelange wissenschaftliche Beobachtungen belegen, dass tödliche Attacken auf erwachsene Gruppenmitglieder so gut wie nie vorkommen. [1] PETA kritisiert die weltweiten Transfers von Menschenaffen und den damit verbundenen Wechsel von Sozialgruppen unter dem Deckmantel des Artenschutzes sowie die extrem beengten Bedingungen, unter denen die Tiere in Gefangenschaft ausharren müssen. Beides kann zu aggressiven Zwischenfällen wie dem jetzigen beitragen. Zwar wurde Birogu nicht transportiert, aber seine Gruppe wurde wegen Bilis Ankunft zerstört. Vorfälle wie dieser sind kein Einzelfall: Im Zoo Basel beispielsweise wurde Schimpanse Tatu im Dezember 2019 bereits kurz nach seinem Transfer von Osnabrück von Artgenossen totgebissen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Wilson, M. et al. (2014): Lethal aggression in Pan is better explained by adaptive strategies than human impacts. Nature. 513. 414-417. 10.1038/nature13727.

Weitere Informationen:

PETA.de/Neuigkeiten/Zoo-Wuppertal-Bonobo-getoetet/

PETA.de/Kampagnen/Menschenaffen/

PETA.de/Neuigkeiten/Zoo-Wuppertal-Affe-Bili/

PETA.de/Presse/Schimpanse-Tatu-nach-Transfer-aus-Osnabrueck-im-Zoo-Basel-getoetet-PETA-uebt

Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]

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