Delfinarium Duisburg stellt Delfinkind Domingo vor: PETA ruft Familien auf, keine Eintrittskarten zu kaufen

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Duisburg / Stuttgart, 11. Januar 2023 – Der Duisburger Zoo hält neun Delfine in einem kahlen und engen Betonbecken gefangen. Heute präsentierte der Zoo das jüngste Tier der Öffentlichkeit. Den vier Monate alten, in Inzucht gezeugten Domingo erwartet ein trauriges, entbehrungsreiches Leben als kommerzielles Showtier. In Freiheit suchen sich die Meeressäuger ihre Partner selbst aus und bringen ihren Jungen das Schwimmen und Spielen bei. All das bleibt Domingo und den anderen Delfinen im Zoo Duisburg verwehrt. PETA appelliert daher insbesondere an Familien, die Ausbeutung der sensiblen Meeressäuger nicht mit Eintrittsgeld zu unterstützen.

„Domingo wird niemals im Ozean schwimmen, tief tauchen und mit seiner Mutter oder mit Freunden die Unterwasserwelt erkunden können. Er wird nie wissen, was Strömungen, Wellen und Gezeiten sind“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Meerestiere bei PETA. „Einen weiteren Delfin zu einem traurigen Leben in einem winzigen Becken zu verdammen, in dem er nur im Kreis herumschwimmen und Betonwände anschauen kann, ist grausam. PETA fordert den Zoo auf, einen Roboter-Delfin einzusetzen oder auf ein virtuelles Delfinarium umzusteigen und die Delfine in eine betreute Meeresbucht zu überführen.“

Zucht und Haltung von Delfinen bedeuten immer großes Leid
Der Zoo Duisburg wurde von Ric O’Barry, dem ehemaligen Trainer der „Flipper“ – Delfine, als größter Delfinfriedhof Europas bezeichnet, da hier bereits mehr als 65 Tiere gestorben sind. [1] Derzeit leben hier mit dem kürzlich geborenen Baby neun Delfine auf engstem Raum. [2] Studien zeigen, dass Delfine in Gefangenschaft gestresst sind und sowohl körperlich als auch seelisch leiden. [3] In den Ozeanen leben die Meeressäuger in komplexen Sozialverbänden und können sich ihre Freunde aussuchen. Sie schwimmen teils mehr als 100 Kilometer am Tag und tauchen bis zu 300 Meter tief. Um die Enge und den Stress der Gefangenschaft überhaupt ertragen zu können, werden gefangene Delfine teilsmit Psychopharmaka behandelt. Daher hat Frankreich bereits die Nachzucht und den Tausch von Delfinen in Zoos verboten und auch in Österreich, der Schweiz, Großbritannien und vielen anderen Ländern gibt es keine Delfinarien mehr. PETA appelliert auch an die Bundesregierung, die Haltung von Delfinen zu untersagen.

Tierfreundliche Alternativen
Bei Bali wurden im letzten September drei Delfine aus dem Sanctuary in den Ozean entlassen, nachdem sie drei Jahre auf die Freiheit vorbereitet wurden. Die Tiere waren zuvor mit einem Wanderzirkus in Indonesien unterwegs und wurden anschließend in einem Hotelresort gehalten. [4] Im Oktober wurde auch in Südkorea ein Delfin wieder ausgewildert. [5] Eine tierfreundliche Alternative zur Gefangenhaltung von Meeressäugern ist der von Roger Holzberg und Walt Conti entwickelte Roboter-Delfin. Der elektronisch gesteuerte Roboter wäre ein Besuchermagnet und würde zudem die altmodischen und tierquälerischen Shows und die Gefangenhaltung von sozialen, intelligenten Meeressäugern beenden. Auch ein virtuelles Delfinarium wäre eine Alternative, die Delfinen die Gefangenschaft ersparen würde.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] WAZ (30.03.2012): Delfinschützer O‘Barry nennt Zoo Duisburg „größten Delfin-Friedhof der Welt“, online abrufbar unter: https://www.waz.de/staedte/duisburg/delfinschuetzer-o-barry-nennt-zoo-duisburg-groessten-delfin-friedhof-der-welt-id6511938.html. (Letzter Zugriff am 11.01.2023)
[2] Delfinarium Zoo Duisburg: Unsere Tiere, online abrufbar unter: https://delfinarium-zoo-duisburg.de/unsere-tiere. (Letzter Zugriff am 11.01.2023)
[3] Marino L. (2018): The Marine Mammal Captivity Issue: Time for a Paradigm Shift. In: Linzey A., Linzey C. (eds) The Palgrave Handbook of Practical Animal Ethics. The Palgrave Macmillan Animal Ethics Series. Palgrave Macmillan, London, online abrufbar unter: https://doi.org/10.1057/978-1-137-36671-9_13. (Letzter Zugriff am 11.01.2023)
[4] Ric O’Barry’s Dolphin Project (2022): Free at last!, online abrufbar unter: https://www.dolphinproject.com/blog/free-at-last/. (Letzter Zugriff am 11.01.2023
[5] Captive dolphin released into sea after 17 years. The Korea Herald, online abrufbar unter: https://www.koreaherald.com/view.php?ud=20221017000175 (Letzter Zugriff am 11.01.2023)

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Delfinarium-Duisburg-Nürnberg
PETA.de/Neuigkeiten/Roboter-Delfin
PETA.de/Themen/Delfinarien
PETA.de/aktiv/Delfinarien-Verbot

Pressekontakt: 
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

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