Dortmund: Nilgans am Phoenix-See gequält – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

PETA Logo

Dortmund / Stuttgart, 23. September 2022 –Einer Polizeimeldung zufolge entdeckte eine Passantin am vergangenen Mittwoch eine misshandelte Nilgans in Dortmund. Dem Bericht zufolge wurde das Tier gegen 15 Uhr mit zusammengebundenen Beinen am Phoenix-See im Stadtteil Hörde aufgefunden. Dort lag die Nilgans auf einem Stein im Bereich der Laterne Nummer 54. Da sich bei Annäherungsversuchen die Gänsefamilie schützend um das Tier stellte, bat die 47-Jährige weitere Passantinnen um Hilfe. Die fünf Frauen konnten den Knoten mithilfe einer Schere auftrennen und das Garn, welches Spuren an den Beinen des Vogels hinterließ, abwickeln. Dank der Hilfe konnte die Nilgans aufstehen und mit ihrer Familie davonschwimmen. Die Kriminalwache Dortmund ermittelt und nimmt unter 0231-132-7441 sachdienliche Hinweise zur Tat entgegen.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die die tatverantwortliche Person überführen. Menschen, die etwas beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich bei der Dortmunder Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Die Person, die die Nilgans gequält hat, muss zur Rechenschaft gezogen werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wir verzeichnen fast täglich Fälle, bei denen Tiere mit Druckluftwaffen, Schrot oder Armbrustpfeilen beschossen, mit ätzenden Flüssigkeiten übergossen, getreten oder anderweitig misshandelt werden. Wir fordern harte Strafen für Menschen, die Tiere quälen, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere aus Spaß quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen.

Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://presseportal.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Wildgänse-Jagd
PETA.de/Themen/Staatsanwalt
Tierquälerei.de

Pressekontakt: 
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected] 

Kontakt

Kontakt
Kopieren