Empörung nach TV-Ausstrahlung „Armes Deutschland“: Brandenburger Paar lässt Kaninchen verdursten – PETA erstattet Strafanzeige

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Manschnow / Stuttgart, 2. Mai 2019 – Qualvoller Tod von Kaninchen in Kauf genommen: In der vor wenigen Tagen ausgestrahlten RTL2-Sendung „Armes Deutschland – stempeln oder abrackern“ verreisten Jenny und Max für einige Wochen und ließen drei Kaninchen in ihrer Wohnung zurück. Zahlreiche empörte Zuschauer haben sich an PETA gewandt: Die Tiere hatten bei 35 °C über zwei bis drei Wochen hinweg weder ausreichend Wasser noch Nahrung zur Verfügung und sind infolgedessen qualvoll gestorben. Die Tierschutzorganisation erstattet nun bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder (Zweigstelle Eberswalde) Strafanzeige gegen das Paar und fordert ein sofortiges Tierhalteverbot von den Behörden.
 
„Kaninchen ohne Wasser und Nahrung in der Wohnung zurückzulassen, ist an Skrupellosigkeit kaum zu überbieten“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Kleintierhaltung ist kein Hobby wie das Sammeln von Briefmarken! Es geht hierbei um fühlende Lebewesen mit hohen Ansprüchen. Das Paar ist offensichtlich nicht in der Lage, Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen – ein Tierhalteverbot ist dringend notwendig!“
 
Soziale Tiere mit hohen Ansprüchen
Kaninchen sind das drittbeliebteste „Haustier“ der Deutschen, doch sie gelten fälschlicherweise als pflegeleicht und für Kinder geeignet. PETA weist darauf hin, dass die Fluchttiere entgegen der oftmals niedlichen Darstellung in Büchern oder auf Grußkarten nicht zum Schmusen geeignet sind und hohe Haltungsansprüche haben. Obwohl die bewegungsfreudigen Nager mindestens einen Artgenossen um sich haben sollten, müssen viele von ihnen in Privathand ein Leben in viel zu kleinen Gehegen ohne Sozialpartner fristen. Neben den handelsüblichen Käfigen ist auch die in Zoofachgeschäften erhältliche Kaninchennahrung in der Regel nicht bedarfsgerecht – geeignetes, abwechslungsreiches Futter zu beschaffen, kann sehr zeitaufwendig sein. Wer Kaninchen bei sich aufnehmen möchte, sollte bedenken, dass die dämmerungsaktiven Tiere in Gefangenschaft Nage-, Kratz- und Klopfgeräusche verursachen, insbesondere nachts und am frühen Morgen. Um Nachwuchs zu vermeiden, sollten außerdem zumindest die männlichen Tiere kastriert werden. Zudem sind Kaninchen relativ krankheitsanfällig, sodass Tierarztbesuche mitunter teuer werden können.
Ab 30 °C besteht bei den empfindlichen Tieren die Gefahr eines Hitzschlags. Bei diesem lebensgefährlichen Zustand ist unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen, um Sofortmaßnahmen wie Infusionen einzuleiten. Kaninchen sollten stets Zugang zu viel frischem Wasser, Rückzugsmöglichkeiten und bei warmen Temperaturen zu feuchten Handtüchern oder feuchter Erde haben, um sich abkühlen zu können. „Wer Kaninchen bei sich aufnimmt, übernimmt eine verantwortungsvolle Aufgabe – und das für zehn Jahre oder mehr“, so Hoger.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Kaninchenhaltung
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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