Erschreckende Zustände im Tierpark Donnersberg: PETA erstattet wegen mangelhafter Haltung Anzeige beim Kreisveterinäramt

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Rockenhausen / Stuttgart, 25. Januar 2023 – Durch eine Whistleblower-Meldung erfuhr PETA von Missständen im Tierpark Donnersberg. Der Privatzoo hält Exoten auf einem ehemaligen Parkplatzgelände im rheinland-pfälzischen Rockenhausen. Das von Augenzeugen übermittelte und von PETA veröffentlichte Bildmaterial zeigt zahlreiche exotische Tierarten in beengten und heruntergekommen wirkenden Gehegen. Die geltenden Haltungsvorgaben gemäß dem „Säugetiergutachten“ (BMEL, 2014) werden dabei augenscheinlich deutlich unterschritten. Daher hat PETA nun Anzeige beim zuständigen Veterinäramt der Kreisverwaltung Donnersbergkreis erstattet und die Behörde aufgefordert, die entsprechenden Mindestanforderungen durchzusetzen oder die Tiere in Auffangstationen beziehungsweise andere geeignete Einrichtungen zu überführen.

„Wir hoffen, dass die Behörde durchgreift und für die Betreibenden dieses trostlosen Horror-Zoos nun Konsequenzen folgen“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Wir bitten alle Menschen, Fälle von Tierquälerei immer umgehend zu melden und einen großen Bogen um Tierparks und Zoos zu machen. Die traurigen Tiergefängnisse tragen nichts zur Wissensvermittlung über Tiere bei – Besucherinnen und Besucher lernen höchstens, dass es in Ordnung sei, Lebewesen zur menschlichen Unterhaltung auszubeuten.“

Mehrere Missstände im Tierpark Donnersberg gemeldet
In dem Privatzoo nahe Kaiserslautern werden zahlreiche exotische Tiere zur Schau gestellt, darunter beispielsweise verschiedene Primaten, Kleinkatzen, Marderartige, Reptilien und Papageien. Zwei Wüstenfüchse sollen laut Augenzeugen in einem Gehege von schätzungsweise sechs bis acht Quadratmetern Fläche gehalten werden – vorgeschrieben ist eine Gehegegröße von mindestens 15 Quadratmetern pro Paar. Auch bei weiteren in dem Zoo eingesperrten Tieren wie Zibetkatze oder Karakal lässt das Bildmaterial vermuten, dass die entsprechenden Mindestanforderungen nicht eingehalten werden. Im „Exotenhaus“ weist laut Augenzeugen ein starker Ammoniakgeruch auf möglicherweise mangelhafte Hygienebedingungen hin. Zudem scheine die Raumtemperatur dort für die Haltung der exotischen Tierarten zu niedrig, von denen sich viele vor die Wärmelampen drängen. Möglicherweise bestehen darüber hinaus Sicherheitsmängel, da das Zoopublikum teilweise nahe an die Umzäunung herantreten und in die Gehege hineingreifen könnte.

Zoos bedeuten Tierleid
PETA setzt sich grundsätzlich für ein Ende der Zucht und Haltung von Tieren in Zoo-Gefangenschaft ein, weil die artwidrigen Haltungsbedingungen Tierleid verursachen. Mit Artenschutz hat das Einsperren von Tieren in Zoos nach Ansicht der Tierrechtsorganisation nichts zu tun. Auswilderungen finden bei den allermeisten Tierarten nicht statt – in Gefangenschaft haben die Tiere nahezu keine Möglichkeit, Verhaltensweisen, die für ein Überleben in der Natur unverzichtbar sind, zu erlernen. Auch erfüllen Zoos nach Auffassung der Tierrechtsorganisation keinen Bildungsauftrag: Das Publikum lernt durch die Zurschaustellung von Tieren in Gefangenschaft nichts über ihr natürliches Verhalten. Denn viele der Zoobewohner sind aufgrund der artwidrigen Bedingungen verhaltensgestört und legen kaum ihr natürliches Verhalten an den Tag. PETA fordert, finanzielle Mittel in den Schutz der natürlichen Lebensräume statt in die Nachzucht und Haltung von Tieren in Zoos zu investieren.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Diese beiden Wüstenfüchse fristen ihr Dasein in einem Gehege, das die Mindestanforderungen deutlich zu unterschreiten scheint. © PETA Deutschland e.V.

Was wie eine Baustelle aussieht, ist das Außengehege de eingesperrten Affen. / © PETA Deutschland e.V.


Diese und weitere Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Tierpark-Donnersberg
PETA.de/Themen/Zoo
PETA.de/Themen/Zooirrtümer
PETA.de/Tierquälerei

Pressekontakt:
Stefanie Bacher, +49 711 860591-431, [email protected]

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