Fische töten ist kein Ferienspaß für Kinder: PETA appelliert an die Gemeinde Reilingen, Angeln aus dem Ferienangebot zu streichen

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Reilingen / Stuttgart, 31. August 2022 – Empathie stärken, statt ausreden: Die Gemeinde Reilingen (Rhein-Neckar-Kreis) bietet für Kinder ab 10 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Angelsportverein 1960 Reilingen das Angeln in den Ferien an. Deshalb hat sich PETA Anfang der Woche an den Bürgermeister der Gemeinde, Stefan Weisbrod, gewandt. In ihrem Schreiben bat die Tierrechtsorganisation, das Angeln aus ethischen und pädagogischen Gründen aus dem Ferienprogramm zu streichen. Die Organisation erklärt, dass Fische sensible, soziale und intelligente Wirbeltiere sind, die miteinander kommunizieren, komplexe Beziehungen eingehen und Lebensfreude, Angst und Schmerzen spüren. Auch würden sich viele Kinder unwohl fühlen, wenn ein Tier vorsätzlich verletzt und getötet wird und hätten oft noch Jahre später schlechte Erinnerungen daran. PETA fordert, den Heranwachsenden ihr natürliches Mitgefühl nicht auszureden, sondern sie darin zu bestärken, alle Tiere und ihre Lebensräume zu schützen.

„Niemand würde auf die Idee kommen, die Jagd auf Hunde oder Katzen als Ferienspaß anzubieten. Nur weil Fische Flossen haben statt Beine und Schuppen statt Fell, heißt das nicht, dass sie nicht genauso leben möchten wie andere Tiere“, so Bettina Eick, Biologin und Fachreferentin bei PETA. „Gelingt es den Erwachsenen, Kindern ihr natürliches Mitgefühl für manche Tiere auszureden, lernen sie, es auch künftig zu ignorieren und verlieren ihr natürliches Empathievermögen.“

Fische spüren Schmerz und brauchen unseren Schutz
Fische sind neugierige, fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben und kommunizieren mittels vielfältigen Lauten, über Körpersprache und Gerüche. Sie schließen Freundschaften, lernen, geben ihr Wissen weiter und beschützen ihren Nachwuchs. [1] Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten“. [2] Eine aktuelle Studie der Universität in Bonn zeigt, dass Fische addieren und subtrahieren können. [3] Die Autorin der Studie, Professorin Dr. Vera Schlüssel, schließt aus ihren Experimenten, dass Menschen andere Tierarten tendenziell unterschätzen – besonders diejenigen, die nicht zu den Säugetieren zählen. Insbesondere das Leid der Fische wird ihrer Meinung nach ignoriert, da sie nicht „niedlich“ sind und weder Fell noch Federn haben. Ihren qualvollen Toden durch die grausamen Praktiken der kommerziellen Fischerei wird daher wenig Beachtung geschenkt. [4]

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm von PETA gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.

[1] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins.
[2] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
[3] V. Schluessel, N. Kreuter, I. M. Gosemann & E. Schmidt (2022): Cichlids and stingrays can add and subtract ‚one‘ in the number space from one to five; Scientific Reports, online verfügbar unter https://doi.org/10.1038/s41598-022-07552-2 (30.08.2022).
[4] Universität Bonn (2022): Study shows: Fish can calculate. Researchers at the University of Bonn publish an unexpected finding. Online verfügbar unter https://www.uni-bonn.de/en/news/060-2022 (30.08.2022).

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische
PETA.de/Themen/Angeln-Hintergrundwissen

Pressekontakt: 
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected] 

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