Frankfurter Pizzeria streicht Fleisch wegen Corona von der Karte – PETA begrüßt Entscheidung und appelliert an andere Restaurants, Vorbild zu folgen

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Frankfurt am Main / Stuttgart, 14. April 2020 – Vorbildlicher Schritt zum Wohl der kollektiven Gesundheit: Die Pizzeria Montana in Frankfurt am Main hat Ende März entschieden, das Angebot aufgrund des Coronavirus auf vegetarisch beziehungsweise vegan umzustellen. Der Inhaber erklärte in den sozialen Medien, dass die Entscheidung aufgrund des Zusammenhangs zwischen Fleischkonsum und dem dadurch erhöhten Risiko für Zoonosen wie Corona gefällt wurde. Er schrieb: „Man muss ja dazu lernen und was ändern.“ Zudem erinnerte er an die Milliarden Tiere, die jährlich für den Konsum gezüchtet und getötet werden. PETA begrüßt die verantwortungsvolle Entscheidung und appelliert an andere Restaurants, diesem Beispiel zu folgen und tierische Produkte von ihrer Karte zu streichen, um das Risiko von zukünftigen Pandemien zu vermindern.
 
„Unser Appetit auf Fleisch, Milch und Eier kann zu Erkrankungen führen, die vom Tier auf den Menschen übergehen können. Denn in Tierställen werden massenweise Tiere auf engstem Raum inmitten ihrer eigenen Exkremente zusammengepfercht – sie sind wahre Brutstätten für tödliche Keime“, so Ilana Bollag, PETAs Fachreferentin für Klima und Ernährung. „Daher appellieren wir an alle Restaurants, Maßnahmen zum Schutz unserer Gesundheit zu ergreifen, indem sie dem Vorbild der Frankfurter Pizzeria Montana folgen und tierische Produkte von der Speisekarte streichen.“
 
Hintergrundinformationen
75 Prozent – somit drei von vier aller neu auftretenden Krankheitserreger – wurden vom Tier auf den Menschen übertragen, sind also Zoonosen. Bereits 2004 nannte die Weltgesundheitsorganisation WHO die steigende Nachfrage von tierischen Produkten als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Zoonosen. [1] COVID-19, die Vogelgrippe H5N1, die SARS-Pandemie, das MERS-CoV, das gefährliche Ebolafieber, unzählige Opfer durch multiresistente Keime und sogar Aids – sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: den Appetit des Menschen nach Fleisch, Milch und Eiern. [2] PETA erinnert daran, dass jedes Mal, wenn ein tierisches Produkt gekauft wird, eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt wird, die möglicherweise die nächste Zoonose auslösen könnte. Im Falle von Corona wird meist ein Wildtiermarkt in Wuhan als Ausgangspunkt der Pandemie genannt. Es wird allgemein vermutet, dass das Virus-Genom ursprünglich von Fledermäusen stammte und dann auf mindestens ein Säugetier übergesprungen ist, bevor es Ende vergangenen Jahres einen Menschen infizierte. [3]
 
Die Hauptursache für zoonotische Krankheiten wie COVID-19 ist jedoch nicht der Verzehr von Wildtieren, sondern der Verzehr und Handel von Tieren allgemein. Damit ist die landwirtschaftliche Tierhaltung eine Hauptursache – und das Problem ist der deutschen Politik bekannt. So schrieb zum Beispiel der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft schon 2015 in einem Gutachten: „Tierische Lebensmittel bergen grundsätzlich Risiken für die menschliche Gesundheit. Mögliche Beeinträchtigungen der Gesundheit ergeben sich zum einen durch Erreger von Zoonosen, die in den Tierbeständen vorkommen und auf unterschiedlichen Wegen zu den Konsumenten/Konsumentinnen gelangen können, zum anderen durch verschiedene stoffliche Belastungen aus der Tierhaltung sowie durch die Entstehung von Resistenzen gegenüber Medikamenten.“ [4]
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/68899/WHO_CDS_CPE_ZFK_2004.9.pdf?fbclid=IwAR2ha8hDMHV8gDJYEadsk7-lxLS84Z3kSlq3E4-zG5kaWUh1Xc5vgJhTsJ4.
[2] https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/gefahrliche-eindringlinge-droht-nach-der-schweine-und-vogelgrippe-in-zukunft-eine-3200.php.
[3] https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-sars-cov-2-wissenschaftler-suchen-im-virenerbgut-nach-ursprung-von-covid-19-a-b4f5a5c8-9c3a-416f-b27f-8ffcb5ad64ae.
[4] https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ministerium/Beiraete/Agrarpolitik/GutachtenNutztierhaltung.pdf%3F__blob%3DpublicationFile.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zoonosen
PETA.de/Corona
PETA.de/Coronavirus-Tiermarkt
PETA.de/Wildtiermaerkte-schliessen
PETA.de/Antibiotikaeinsatz-in-deutschen-Staellen
PETA.de/Das-grosse-Leiden-der-Hennen-fuer-Eier
PETA.de/Milch-Hintergrund
 
Pressekontakt:
Thomas Lesniak, +49 711 860591-527, [email protected]
 

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