Geldern: 140.000 Bienen getötet – PETA setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Geldern / Stuttgart, 13. Mai 2019 – Tierquäler gesucht: Unbekannte töteten zwischen Sonntagnachmittag, 5. Mai, und Donnerstagabend, 9. Mai, circa 140.000 Bienen in Geldern. Die Täter schütteten Lack und Flüssigseife in zwei Bienenstöcke, die in einer Kleingartenanlage an der Wichardstraße aufgestellt waren. Außerdem verteilten sie vor diesen für die Insekten tödliches Chlorgranulat und kippten die Bienenkästen um. Die Kripo Geldern ermittelt und bittet unter der Telefonnummer 02831-1250 um Zeugenhinweise.

PETA setzt Belohnung aus
Um die Suche nach den Tierquälern zu unterstützen, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die sie überführen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei der Tierschutzorganisation melden – auch anonym.

„Mit unserer Belohnungsauslobung möchten wir helfen, diese Tierquälerei aufzuklären“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Bienen, so wie alle anderen Tiere auch, müssen vor derartigen Übergriffen geschützt werden. Kaltblütigen Handlungen gegenüber Tieren liegen oft schwerwiegende psychische Störungen der Täter zugrunde, weshalb sich PETA für eine stringente Verfolgung derartiger Delikte einsetzt.“
 
Bienen führen ein komplexes Leben. Eine Bienenkönigin kann an einem Tag 2000 Eier legen und unter natürlichen Umständen bis zu sechs Jahre alt werden. Die Arbeiterbienen sind für die Fütterung der Brut zuständig. Sie kümmern sich außerdem um die Königin, bauen Waben, gehen auf die Suche nach Futtermitteln wie Nektar und Pollen und säubern, belüften und bewachen den Stock. Bienen haben eine einzigartige und komplexe Form der Kommunikation und sind in der Lage, abstrakt zu denken, ihre Familienmitglieder von anderen Bienen im Stock zu unterscheiden, visuelle Einprägungen während ihrer Reisen zu nutzen und vorher entdeckte Futterquellen wieder zu finden, auch wenn der Bienenstock an einen anderen Ort verlegt wurde.
 
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter dient.
 
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen – so auch in dem Fall, bei dem ein Unbekannter am 23. April einen Border-Collie-Mix in Geldern tottrat. Hier geht die Polizei derzeit einem Hinweis nach.
 
[1] Gespräch mit PETA Deutschland e.V., 2010
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Staatsanwalt
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Themen/Bienen
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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