Harte Peitschenschläge bei Trabrennen in Dinslaken – PETA erstattet Anzeige bei Kreisveterinärbehörde

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Tierrechtsorganisation fordert erneut Ende des Pferdesports

Dinslaken / Stuttgart, 17. Mai 2022 – Auf der Trabrennbahn Dinslaken wurde am 12. Mai ein Pferd heftig mit der Peitsche misshandelt. Beim zweiten Rennen „Preis von Detroit“ wurde das Pferd Lilly Star von ihrem Fahrer Jani Rosenberg im Einlauf mit wiederholten harten Peitschenschlägen traktiert. Selbst die Rennleitung sprach eine verbandsinterne Strafe in Höhe von 150 Euro wegen „unvorschriftsmäßigem Peitschengebrauch“ aus. Rosenberg wurde jedoch nicht disqualifiziert, sondern erhielt als Zweitplatzierter eine Prämie in Höhe von 350 Euro. Nachdem sich Zuschauer an PETA wandten, erstattete die Tierrechtsorganisation heute Anzeige beim Kreisveterinäramt Wesel gegen Rosenberg. Da sich solche Szenen regelmäßig auf deutschen Rennbahnen zutragen, fordert PETA ein Ende des Pferdesports.

„Während die Empörung über die Fünfkämpferin Annika Schleu in Tokio große Wellen schlug, wird auf deutschen Rennbahnen weiterhin Woche für Woche gepeitscht und gequält. Die verbandsinternen wenige Hundert Euro hohen Geldstrafen werden eher belächelt. Daher haben wir die Behörden eingeschaltet“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Würde jemand einen Hund so misshandeln, wäre der Aufschrei in der Öffentlichkeit groß. Bei Pferden wird diese Tierquälerei jedoch selbst von vermeintlichen Pferdefreunden stillschweigend gebilligt. Die Ausbeutung von Pferden als Sportgeräte gehört endlich abgeschafft.“

Tierquälerei im Videobeweis
Ein Video (rechter Button ´Rennvideo´) zeigt die harten Peitschenschläge durch Rosenberg ab Minute 3:10 deutlich. Anders als von Reitsportverbänden teils dargestellt, gehen die Schläge wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge mit erheblichen Schmerzen für die Pferde einher. [1] Auch Dr. Maximilian Pick, der ehemalige Rennbahntierarzt und Fachtierarzt für Pferde, unterstützt in einer Stellungnahme PETAs Forderung nach einem grundsätzlichen Verbot des Peitscheneinsatzes: „Bei dem in solchen Rennen zu beobachtenden Gebrauch der Peitsche kann also keinesfalls von einer ‚Berührungshilfe‘ gesprochen werden, wie es die Verbände behaupten. Neben dem körperlichen Schmerz erzeugt die Peitsche auch noch so etwas wie ‚Psychoterror‘. So leiden Rennpferde häufig unter einer Art ‚Rennbahnneurose‘, also unter Angst, Schreckhaftigkeit oder Panikattacken.“

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] McGreevy PD, Corken RA, Salvin H, Black CM (2012): Whip Use by Jockeys in a Sample of Australian Thoroughbred Races – An Observational Study. PLoS ONE 7(3): e33398. doi:10.1371/journal.pone.0033398. Online abrufbar unter: http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0033398 (17.05.2022).

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferdesport/
PETA.de/Neuigkeiten/Traber-Berlin-Anzeige

Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected] 

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