Joie Gras statt Foie Gras: PETA fordert Brasserie Colette Tim Raue in Berlin, Konstanz und München auf, Stopfleber von der Speisekarte zu streichen

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Berlin / Konstanz / München / Stuttgart, 29. November 2021 – Bei den Restaurants „Brasserie Colette Tim Raue“ steht Stopfleber – auch Foie gras genannt – als „Gebratene Foie gras“ auf der Speisekarte. Für die Herstellung, die in Deutschland verboten ist, werden Gänse und Enten massiv gequält und gezielt krank gemacht. Sie werden mehrmals täglich mit einem Schlauch oder Rohr, das ihnen gewaltsam in die Speiseröhre eingeführt wird, mit fettreichem Getreidebrei „gestopft“.  Daher hat PETA den Geschäftsführer Mitte November angeschrieben und gebeten, das Tierqualprodukt von der Speisekarte zu streichen. Die Tierrechtsorganisation bittet das Restaurant stattdessen tierleidfreie Alternativen, wie Joie Gras, in das Sortiment aufzunehmen. Eine Reaktion blieb bisher aus.

„Enten und Gänse sind sensible und hochsoziale Vögel, die oft lebenslange Partnerschaften eingehen und sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern. Sie einzusperren und mehrmals täglich mit etwa einem Viertel ihres Körpergewichts zu mästen, um ihre kranke Leber zu essen, ist grausam“, so Dr. Tanja Breining, Biologin und Fachreferentin bei PETA. „Wir bitten die Restaurants, ihr Sortiment auf vegan umzustellen, denn die Nachfrage nach tierfreien Alternativen war noch nie so groß wie heute.“
 

Hintergrundinformationen zu Gänsen und Enten

Gänse und Enten sind freundliche, intelligente und hochsoziale Vögel, die enge Bindungen schließen und oft als Paar ein Leben lang zusammenbleiben. Sie kümmern sich liebevoll und ausgiebig um ihren Nachwuchs und sind sehr kommunikativ. In Freiheit erreichen Enten und Gänse ein Alter von zehn bis 15 Jahren.

Stopfleber bedeutet für Enten und Gänse ein unwürdiges Leben und einen qualvollen Tod

Für die „Produktion“ von Foie gras werden nur Erpel verwendet, weil die Leber der weiblichen Tiere zu klein ist und zuviel Nervengewebe enthält. Alleine in Frankreich werden jedes Jahr etwa 16 Millionen weibliche Küken direkt nach der Geburt am Fließband aussortiert und lebend in den Schredder geworfen, vergast oder in einer Kiste entsorgt, in der sie verhungern oder zerquetscht werden. Durch die quälerische Mast schwillt die Leber der männlichen Vögel in nur 10 bis 18 Tagen auf das bis zu Zehnfache ihres Normalgewichts an. Diese Zwangsmast führt neben der pathologischen Verfettung der Leber, Steatose genannt, auch zu Atemnot, Halsverletzungen, Knochenbrüchen, Leberblutungen und Herzversagen. Viele Tiere sterben daher bereits, bevor sie in den Schlachthof kommen. Hier werden sie elektrisch betäubt und ausgeblutet. Immer wieder kommt es vor, dass sie vor oder während des Ausblutens aufwachen und bei Bewusstsein und mit Schmerzen sterben.

Stopfleber vielerorts verboten

Die „Produktion“ von Stopfleber ist so grausam, dass sie in beinahe allen Ländern der EU verboten ist, nur Frankreich, Spanien, Ungarn, Bulgarien und ein Teil von Belgien produzieren noch Stopfleber. Auch Argentinien, Indien, Israel, Australien, Kalifornien, die Türkei und ab 2022 auch in New York ist die Produktion verboten. Zahlreiche Hotels, Restaurants, Online-Händler und Markthallen in Deutschland haben Foie gras außerdem bereits ausgelistet. Darunter auch die Villa Kellermann in Potsdam, die ebenfalls Tim Raues Unterschrift trägt. Das renommierte Londoner Kaufhaus „Fortnum & Mason“ strich Foie gras Anfang des Jahres aus dem Sortiment und die Stadt Straßburg gab vor wenigen Tagen bekannt, die Qualpastete bei offiziellen Anlässen künftig nicht mehr zu servieren

Prominente Unterstützung bei Aufklärungskampagnen zu Stopfleber
Zahlreiche Prominente unterstützen PETAs Kampagnen gegen Stopfleber, beispielsweise Gastronomie-Expertin Eva Miriam Gerstner, Oscarpreisträgerin Kate Winslet, PR-Managerin Alexandra von Rehlingen, Model Tamara Ecclestone und Bestsellerautorin Charlotte Link. Auch dem 2017 verstorbenen Sir Roger Moore lag das Leid der Tiere sehr am Herzen. Die James-Bond-Legende hatte das Aufklärungsvideo von PETA UK besprochen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Stopfleber

Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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