Keine Korallen in der Rummelsburger Bucht –

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PETA fordert Bezirksverwaltung auf, Coral World vom Bebauungsplan zu streichen

Berlin / Stuttgart, 16. Dezember 2020 – Wasserpark auf Kosten heimischer Tiere und Menschen: In der Rummelsburger Bucht soll gebaut werden. Ein Meeresaquarium namens „Coral World“ soll dort entstehen. Statt der einheimischen Fischpopulation planen die Verantwortlichen, in einem Aquarium tropische Fische und vermutlich auch Haie schwimmen zu lassen. Zusammen mit den Organisationen ElasmOcean e.V. und der Fondation Franz Weber protestiert PETA gegen das Vorhaben: Am Dienstag wandten sich PETA und die beiden anderen Organisationen an den Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg, seinen Stellvertreter sowie den Vorsteher der Berliner Bezirksverwaltung. Ihre Forderung: Das Bauvorhaben des Meeresaquariums Coral World umgehend zu stoppen. Bereits 2017 hatte PETA die verantwortlichen Politiker gebeten, die Rummelsburger Bucht als Wasserschutzgebiet auszuweisen.

„Eine artgerechte Haltung ist in einem Aquarium nicht möglich: Viele Meeresbewohner legen im Ozean weite Distanzen zurück, tauchen tief, leben in Symbiosen, gehen sich aus dem Weg oder leben im Schwarm. In Gefangenschaft entwickeln sie hingegen oft Verhaltensstörungen, Depressionen und Aggressionen“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Außerdem wäre der Bau geradezu provokant umweltschädlich: Allein der Betrieb würde so viel Energie verschwenden wie Hunderte Privathaushalte. In Zeiten von Klimaerwärmung, Ozeanzerstörung und der fortschreitenden Anerkennung von Tierrechten ist es aber die Aufgabe der Verantwortlichen, mit bestem Wissen und Gewissen im Interesse der Berliner Anwohner zu handeln und nicht deren Steuergelder für klimaschädliche Tierqualprojekte zu verschwenden.“

Hintergrundinformationen

Der Bau von Coral World treibt die Zerstörung von Korallenriffen voran. Von den marinen Zierfischen in europäischen Großaquarien sind 99 Prozent Wildfänge. [1] Fang und Transport dieser Meeresbewohner führen zu zahlreichen Todesfällen. Bis zu 80 Prozent der im Riff gefangenen Korallenfische sterben, noch bevor sie im Aquarium eintreffen. [2] Hinzu kommen technische Probleme in Aquarien, Unverträglichkeiten und die rasche Ausbreitung von Krankheitserregern in einem geschlossenen System. Tote Tiere werden von den Besuchern meist unbemerkt ersetzt. Daher trägt jeder Neubau eines Aquariums massiv zur Plünderung der Ozeane bei.

Aquarien sind ein Auslaufmodell. Das zeigt auch die Abstimmung gegen das Basler Großprojekt Ozeanium vergangenes Jahr. Besucher und vor allem auch Kinder lernen durch die Zurschaustellung von Tieren in Gefangenschaft nichts über das natürliche Verhalten dieser Tiere oder über Meeres- und Naturschutz. Was ihnen vermittelt wird, ist, dass es scheinbar natürlich ist, Lebewesen ihrer Heimat zu entreißen und zur menschlichen Unterhaltung einzusperren. Einer wissenschaftlichen Studie zufolge gibt es keinen Beleg dafür, dass Zoos und Aquarien den Besuchern Wissen über die einzelnen Tierarten vermitteln oder ihr Interesse am Thema Artenschutz wecken.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.


[1] Wabnitz, C./Taylor, M./Green, E./Razak, T. (2003): From ocean to aquarium: the global trade in marine ornamental species. UNEP-WCMC Biodiversity Series, https://www.unenvironment.org/resources/report/ocean-aquarium-global-trade-marine-ornamental-species.

[2] Cohen, F. P. A./Walenti, W. C./Calado, R. (2013): Traceability Issues in the Trade of Marine Ornamental Species. Fisheries Sciences 21(2): 98-111, https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10641262.2012.760522.

Weitere Informationen:

PETA.de/Aquarien-nein-danke

PETA.de/Themen/Sharkcity-Petition/

Pressekontakt:

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Pressereferentin

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