Kranke und verletzte Schafe bei Sankt Peter-Ording: PETA stellt Strafanzeige und warnt Menschen vor falscher Idylle

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Sankt Peter-Ording / Stuttgart, 13. Oktober 2021 – Leid unter freiem Himmel: Aufmerksame Personen haben am 12. September eine freilaufende Schafherde zwischen Sankt Peter-Ording/Süderhöft und Vollerwiek/Eidersperrwerk beobachtet. Den Spazierenden fielen viele augenscheinlich verletzte Tiere auf – einige humpelten stark, andere konnten nur noch auf den Vorderbeinen knieend grasen. Insgesamt machten einige der Tiere auf die Augenzeugen den Eindruck, Beinfrakturen erlitten zu haben. Eine der Personen meldete ihre Beobachtungen dem zuständigen Veterinäramt Flensburg sowie PETA. Die Tierrechtsorganisation hat daraufhin bei der Staatsanwaltschaft Flensburg Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet und fordert darüber hinaus eine tierärztliche Überprüfung sämtlicher Schafe sowie ein Tierhalteverbot, da die Schafe sehr wahrscheinlich länger anhaltendem, erheblichem Leid ausgesetzt waren.

„Nur weil Schafe grasend auf einer Weide stehen, heißt das noch lange nicht, dass es ihnen gutgeht“, kommentiert Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Nahrungsmittelindustrie bei PETA. „Oftmals werden sie vor den Augen spazierengehender Menschen vernachlässigt. Wer nicht möchte, dass fühlende Lebewesen wie Waren behandelt werden, entscheidet sich für eine vegane Lebensweise.“

Verstümmelte Schafe auf deutschen Weiden kein Einzelfall

In Deutschland werden Schafe neben ihrer Wolle hauptsächlich für die Landschaftspflege, für ihr Fleisch und ihre Milch gezüchtet. Dafür werden fast ausschließlich Schafe ohne natürlichen Fellwechsel ausgebeutet. Diese Form der Qualzucht macht es unabdingbar, Schafe zu scheren – sonst wächst ihr dichtes Vlies unaufhörlich weiter und verfilzt dabei. Die Tiere schwitzen, ihre Haut juckt, und sie werden anfälliger für Erkrankungen durch Milbenbefall, Schaffliegen oder Haarlinge. Ohne Schur können sie an einem Hitzschlag sterben. Fast alle Schafe müssen grausame Standardeingriffe über sich ergehen zu lassen: Lämmern beispielsweise werden, um sie zu kastrieren, ohne Betäubung die Hoden mit einer Zange abgequetscht – auch in der ökologischen Landwirtschaft ist diese Praktik nicht komplett verboten. Aus hygienischen Gründen sowie um die Befruchtung zu erleichtern, werden vielen Schafen zudem die Schwanzwirbel mit Gummiringen abgetrennt. Die Tiere winden sich danach tagelang vor Schmerzen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Screenshot aus dem Handyvideo der Spaziergänger von einem der verletzten Schafe / © PETA Deutschland e.V.

Das Video steht hier zum Download zur Verfügung und kann für die Berichterstattung verwendet werden.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Schafe-Deutschland

PETA.de/Themen/Vernachlaessigte-Tiere-erkennen

Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]

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