Magnet statt Angelhaken: PETA fordert Geldstrafen fürs Fische-Angeln statt fürs Fischen von Metall

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Bremerhaven / Stuttgart, 9. Februar 2023 – Metall fühlt keinen Schmerz: Einem Magnetangler aus Bremerhaven droht laut Medienberichten ein Bußgeld von bis zu 500.000 Euro. Dabei wollte er mit seiner Tochter nur die Umwelt schützen. Während das Fischen von Metallschrott in einigen Bundesländern unter sehr hoher Strafe steht, dürfen fühlende, denkende Fische ausdrücklich verletzt und getötet werden. Angesichts der im Vergleich umso deutlicheren Vernachlässigung von Tierschutz in der Rechtssetzung fordert PETA die Bremer Landesregierung auf, das Magnetangeln straffrei zu regulieren und das Angeln von Fischen dafür mit hohen Geldbußen zu belegen.

„Im Gegensatz zu Metall spüren Fische Schmerzen und leiden, wenn man sie am Angelhaken aufspießt und aus dem Wasser zieht. Während die Tiere vergeblich um Atem ringen, werden sie erschlagen oder noch bei Bewusstsein aufgeschnitten. Könnten wir Fische schreien hören, wäre das Angeln schon längst nicht mehr straffrei“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Dank zahlreicher Studien und Verhaltensdokumentationen wissen wir heute, dass ein Fisch ein Jemand ist und kein Etwas – es ist höchste Zeit, das Angeln per Gesetz zu verbieten.“

Fische spüren Schmerz und brauchen unseren Schutz
Fische sind neugierige, fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben und kommunizieren mittels vielfältigen Lauten, über Körpersprache und Gerüche. Sie schließen Freundschaften, lernen, geben ihr Wissen weiter und beschützen ihren Nachwuchs. [1] Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten“. [2] Nach Artikel 20a des Grundgesetzes ist der Staat in der Verantwortung, neben den natürlichen Lebensgrundlagen künftiger Generationen mit Gesetz und Recht auch „die Tiere“ zu schützen. Insbesondere bei Fischen greift das geltende Recht nach Einschätzung von PETA noch viel zu kurz.

Der Kampf gegen die mit dem Angeln einhergehende Tierquälerei hat prominente Unterstützer. Der Ex-Beatle Sir Paul McCartney beschreibt sein erstes und einziges Angelerlebnis folgendermaßen: „Vor vielen Jahren war ich einmal angeln. Als ich den armen Fisch einholte, wurde mir klar, dass ich dabei war, ihn zu töten – nur für eine vergängliche Gaumenfreude. Da hat irgendetwas in mir klick gemacht. Als ich sah, wie er nach Atem rang, wusste ich, dass ihm sein Leben in diesem Moment genauso wichtig war wie mir meines.“ Auch Albert Schweitzer schreibt in seinen Lebenserinnerungen, wie sehr ihn die sich beim Angeln am Haken windenden Würmer und das Töten der Fische in seiner Kinderseele erschüttert haben. Nach zweimaligem Angeln habe er die Belastung nicht mehr ausgehalten und aus Mitgefühl versucht, andere vom Angeln abzuhalten.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm von PETA gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.

[1] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins. New York, NY: Scientific American / Farrar, Straus and Giroux.

[2] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.

 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische

PETA.de/Themen/Fische-Schmerzen

Pressekontakt:  Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

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