Milkwitz: Zwei Männer und Pferd bei Unfall mit Pferdekutsche verletzt – PETA fordert Kutschenverbot von Landrat Michael Harig

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Milkwitz / Stuttgart, 28. Juni 2021 – Vermeidbarer Unfall: Am gestrigen Sonntag ereignete sich in Milkwitz im Landkreis Bautzen ein Unfall mit einer von einem Pferd gezogenen Kutsche. Laut einem Medienbericht entdeckte das Pferd beim Abbiegen auf die Hauptstraße in Richtung Loga ein Reh am Feldrand und lief plötzlich unkontrolliert los. Dabei galoppierte es geradewegs auf ein Brücken-Geländer zu, sprang über dieses und stürzte etwa drei Meter tief in einen kleinen Bach. Bei dem Unfall wurden der 65-jährige Kutscher sowie ein weiterer Insasse aus der Kutsche geschleudert und verletzten sich. Nur durch viel Glück konnte das verunglückte Pferd schnell gerettet werden. Auch das Tier zog sich bei dem Unfall Verletzungen zu. PETA appelliert nun angesichts dieses Vorfalls in einem Schreiben an Landrat Michael Harig, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Bautzen zu prüfen. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.

„Pferde sind Fluchttiere, daher ist es generell fahrlässig, sie vor Kutschen einzusetzen. Schon das kleinste Erschrecken kann eine Tragödie auslösen. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

2020 wurden bei insgesamt 32 Kutschunfällen in Deutschland drei Menschen getötet und mindestens 45 verletzt, viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starb im Jahr 2020 ein Pferd, zehn weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

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Beispielfoto: Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de

Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Pferdekutschen

PETA.de/Pferdekutschenunfaelle

Pressekontakt:

Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

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