Neue PETA-Asien-Recherche legt erneut Affenmissbrauch offen: Organisation ruft zum Boykott thailändischer Kokosprodukte auf

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Lieferservice HelloFresh bezieht weiterhin Kokosmilch aus Affenzwangsarbeit

Bangkok / Stuttgart, 14. November 2022 – Eine am Freitag veröffentlichte PETA-Asien-Recherche beweist: Trotz anderslautender Zusicherungen durch die thailändische Regierung und die Kokos-Industrie werden nach wie vor Affen illegal erworben, angekettet und gezwungen, Kokosnüsse zu pflücken. Diese Kokosnüsse werden anschließend in einigen der führenden Kokosmilch-Marken verarbeitet. Auch der Lieferriese HelloFresh verwendet Kokosmilch, die durch Affenarbeit in Thailand entstanden ist. Die zwischen Dezember 2021 und Juli 2022 betriebene Recherche betrifft Kokosnusspflücker, Zwischenhändler, Farmen und Trainingsbetriebe für Affen in insgesamt neun Provinzen, einschließlich einiger, die die Kokosnussproduktion dominieren. Die verdeckten Ermittler recherchierten in 57 Betrieben und konnten nachweisen, dass die Tiere in jedem der Betrieb misshandelt und ausgebeutet werden. PETA fordert daher alle Abonnenten von HelloFresh (sowie dessen Tochterunternehmen wie Green Chef) auf, ihre Mitgliedschaft zu kündigen, bis das Unternehmen seine Bezugsquellen von Thailand in andere Länder verlegt. PETA drängt außerdem weltweit darauf, sämtliche thailändischen Kokosmilchprodukte aufgrund der grassierenden Tiermisshandlungen konsequent zu boykottieren.

Das Team von PETA Asien entdeckte Affen, die mit sehr wenig Bewegungsspielraum am Hals angekettet waren, wenn sie gerade nicht arbeiten mussten. Die Betriebe hielten sie angekettet an Plätzen, die oft überflutet oder vermüllt waren und an denen die Tiere kaum Schutz vor der Witterung fanden. Ein Trainer wurde dabei gefilmt, wie er einen schreienden Affen schlug, ihn am Strick seines Halsbandes hochhob und mit einer Metallkette auf ihn einprügelte.

Eine zur Zucht verwendete Affenfrau war völlig allein in der prallen Sonne angekettet. Andere Tiere vegetierten in Käfigen vor sich hin. Ein Kokosnusspflücker erzählte dem Rechercheteam, dass die Affen während ihrer Zwangsarbeit teils lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt sind: Sie können von Hornissen gestochen werden, vom Baum fallen und sich Knochenbrüche zuziehen. Einige Pflücker rissen an Seilen, an denen die Tiere angebunden waren, was Aussagen zufolge Stürze der Affen nach sich zieht.

Pflücker und Trainingsschulen-Betreiber räumen ein, dass Affen teils in Gefangenschaft gezüchtet, teils aber auch in freier Natur gefangen werden, was illegal ist. Ein Zwischenhändler, der Kokosnüsse für Marken wie Chaokoh verkauft, gab zu, nicht garantieren zu können, auf welche Weise die Kokosnüsse gepflückt werden: „[…] die Firmen fordern die Farmen auf, keine Affen zu nutzen; wenn sie also gefragt werden, ob sie [Affen] nutzen, sagen sie nicht die Wahrheit.“

„Mitfühlende Menschen auf der ganzen Welt möchten wissen, warum soziale, empfindsame Affen noch immer unter Zwang in der Kokosindustrie arbeiten müssen“, so PETA Asiens Vizepräsident, Jason Baker. „PETA fordert alle Menschen und Unternehmen – vor allem HelloFresh – zum weltweiten Boykott thailändischer Kokosprodukte auf – so lange, bis die Behörden vor Ort ihren Worten Taten folgen lassen und unter anderem Affen-Trainingszentren schließen und Zwergpalmen subventionieren.“

Kokosnusspflücker gaben teils unumwunden zu, dass sie Affen, deren Produktivität nachlässt, einfach freilassen. Doch die Tiere haben nicht die zum Überleben in Freiheit nötigen Fertigkeiten, weil sie entweder in Gefangenschaft gezüchtet oder schon als Jungtiere eingefangen wurden. Andere Tiere werden nach ihrer Produktivitätsphase wie nutzlose Ausrüstungsgegenstände aufbewahrt – sie leben vermutlich für den Rest ihres Lebens an der Kette.

PETA Asiens Recherche stellt nicht nur eine Verbindung zwischen arbeitenden Affen und den Marken Aroy-D sowie Suree her, sondern auch zu Chaokoh, Ampol Food, (dessen Muttergesellschaft die Theppadungporn Coconut Company ist), Cocoburi, Tropicana Oil, Thai Pure Coconut Co., Ampawa, Edward & Sons Trading Co. und zahlreichen anderen Marken.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Ein im Käfig vor sich hinvegetierender Affe. / © PETA Asia

Ein Arbeiter zieht einen Affen an seinem Halsband nach oben. / © PETA Asia

Bildmaterial und Videoaufnahmen in sendefähiger Qualität lassen wir Ihnen auf Nachfrage gerne zukommen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Aktiv/Hellofresh-Affen-Kokosmilch
PETA.de/Aktiv/affen-Kokosnussernte-Petition

Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]

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