Panorama des Grauens: PETA zeichnet Hotel Stanglwirt für tierverachtendes „Kuhstallfenster“ mit Negativpreis „Speziesismus des Monats“ aus

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Going am Wilden Kaiser / Stuttgart, 1. Februar 2023 – Wer in Tirol einkehrt, freut sich meist auf einen Ausblick auf verträumte Dörfer und idyllische Berge. Beim Stanglwirt im österreichischen Going am Wilden Kaiser erwartet die Gäste jedoch ein Panorama des Grauens: Im zum Hotel gehörigen Gasthof Stangl werden die Kühe im hauseigenen Stall nicht nur für die Fleisch- und Milchproduktion ausgebeutet, sondern auch zu Lebzeiten für die dort Speisenden zur Schau gestellt. Durch das sogenannte Kuhstallfenster zwischen Gastraum und Kuhstall blicken Besuchende auf Rinder, die an Metallvorrichtungen gefesselt ihr Dasein fristen. [1] Gleichzeitig müssen die Tiere dabei zusehen, wie Menschen ihresgleichen essen. Für diese Aussicht auf Tierleid verleiht PETA dem Gasthof Stangl im Januar den Negativpreis „Speziesismus des Monats“. Dabei zeigte der Stanglwirt erst kürzlich einen tierfreundlichen Fortschritt. Bei der „Weißwurstparty“ Ende Januar bot er auch vegane Weiß- und Currywürste an, die von den anwesenden Prominenten wie Ralf Moeller oder Palina Rojinski gelobt wurden. PETA appelliert daher an das Unternehmen, es nicht bei einem veganen Teilangebot zu belassen, sondern gänzlich auf ein pflanzliches Menü umzusteigen und mit den Hoftieren in einer gleichberechtigten und auf Mitgefühl aufbauenden Gemeinschaft zusammenzuleben.  

„Was gäbe es für einen Aufschrei, würden im österreichischen Stanglwirt plötzlich Menschen zur Schau gestellt – angekettet, verletzt, dreckig und seelisch geschädigt. Doch genau das geschieht dort mit den Kühen, obwohl sie genau wie wir Schmerzen fühlen, leben wollen und Rechte haben“, so Scarlett Treml, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Der Stanglwirt nutzt die Tiere nicht nur wegen ihrer Muttermilch und ihres Fleisches aus, sondern stellt dies auch noch als Attraktion zur Schau. Diese doppelte Ausbeutung der Tiere ist besonders diskriminierend und verdient den ‚Speziesismus des Monats’.“

PETAs Negativpreis „Speziesismus des Monats“
PETA zeichnet seit September 2022 monatlich Personen, Unternehmen oder Produkte, die sich als besonders speziesistisch und tierfeindlich gezeigt haben, mit dem Negativpreis „Speziesismus des Monats“ aus. Nach einem Jahr wird für den skandalösesten Fall unter den bisherigen „Gewinnern“ der Titel „Speziesismus des Jahres“ verliehen, der in einer öffentlichen Abstimmung ermittelt wird.

PETA möchte mit dem Preis die Gesellschaft für das Thema Speziesismus sensibilisieren und zum kritischen Reflektieren, Umdenken und tierfreundlichen Handeln anregen. Denn speziesistisches Denken schafft die Grundlage dafür, dass Tiere für menschliche Zwecke wie selbstverständlich benutzt, gequält und getötet werden. Preisträger der vergangenen Monate waren Ursula von der Leyen mit ihrem Einsatz gegen Wölfe, die Datingshow Bauer sucht Frau für die Verharmlosung der industriellen Tierausbeutung, Prinz Marcus von Anhalt für seine tierquälerische Halloweenparty sowie die REWE-Filiale Kriegel in Dietenheim. 

Speziesismus – die Diskriminierung anderer Arten
Analog zu den Begriffen Rassismus und Sexismus beschreibt Speziesismus eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden und in sogenannte Haus- und Nutztiere unterteilt: So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine anti-speziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.

[1] Website Biohotel Stanglwirt (2023): Wiederkauen und Wiederkehren: Das Kuhstallfenster. Online abrufbar unter: https://www.stanglwirt.com/de/erlebniswelt/besonderheiten/das-kuhstallfenster.html. (31.01.2023).

Das Hotel Stanglwirt erhält PETAs Negativpreis „Speziesismus des Monats“ im Januar. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und ein weiteres Motiv steht Ihnen für die redaktionelle Berichterstattung hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Speziesismus-des-Monats
PETA.de/Definition-Speziesismus
PETA.de/Speziesismus-Sprache
PETA.de/Themen/Anbindehaltung
PETA.de/Kampagnen/Kühe-Milchindustrie

Pressekontakt:
Stefanie Bacher, +49 711 860591-431, [email protected]

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