PETA-Aktion vor Weißenfelser Schlachtbetrieb – Sensenmann warnt vor „Corona-Hotspot“ Fleischfabrik

PETA Logo

Weißenfels / Stuttgart, 7. Dezember 2020 – In zahlreichen Schlacht- und Zerlegebetrieben sind oder waren Mitarbeiter mit COVID-19 infiziert, so auch jüngst in einer Tönnies-Fleischfabrik in Weißenfeld in der mindestens 172 Mitarbeiter positiv auf COVID-19 getestet wurden. Dagegen protestiert die Tierrechtsorganisation PETA am 9. Dezember von 11:00 bis 12:00 Uhr vor dem Weißenfelser Schlachthof unter dem Slogan: „Schlachthöfe: Tödlich für Menschen und Tiere“. Mit einem Sensenmann-Kostüm fordert PETA das Unternehmen auf, den Betrieb umgehend einzustellen. Nach Ansicht der Organisation ist die Fleischindustrie nicht zukunftsfähig, sodass nun Unternehmen und Politik gefragt sind, den Weg für eine vegane Produktion zu ebnen.

 
„Die Gier nach Fleisch hat überhaupt erst zahlreiche Infektionskrankheiten und Pandemien wie COVID-19 begünstigt. Wo Tiere massenweise auf engstem Raum inmitten ihrer eigenen Exkremente zusammengepfercht werden, entstehen regelrechte Brutstätten für potenziell tödliche Keime“, so Jens Vogt, Aktionskoordinator bei PETA. „In den letzten Monaten haben sich Schlachtbetriebe zu Corona-Hotspots entwickelt. Einmal mehr zeigt sich nun, dass dieses System Profit über alles andere stellt.“


Hintergrundinformationen
75 Prozent – somit drei von vier aller neu auftretenden Infektionskrankheiten – wurden vom Tier auf den Menschen übertragen, sind also Zoonosen. COVID-19, die Vogelgrippe H5N1, die SARS-Pandemie, das MERS-CoV, das gefährliche Ebolafieber, unzählige Opfer durch multiresistente Keime und sogar Aids – sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: den Appetit der Menschen auf Fleisch, Milch und Eier. [2] PETA erinnert daran, dass jedes Mal, wenn ein tierisches Produkt gekauft wird, eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt wird, die möglicherweise die nächste Zoonose auslösen könnte.
 
Da die Hauptursache für zoonotische Krankheiten wie COVID-19 der Verzehr und Handel von Tieren ist, gehört die landwirtschaftliche Tierhaltung zu den Hauptursachen – und obwohl das Problem der deutschen Politik bekannt ist, bleibt sie tatenlos. Dabei schrieb zum Beispiel der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft schon 2015 in einem Gutachten: „Tierische Lebensmittel bergen grundsätzlich Risiken für die menschliche Gesundheit. Mögliche Beeinträchtigungen der Gesundheit ergeben sich zum einen durch Erreger von Zoonosen, die in den Tierbeständen vorkommen und auf unterschiedlichen Wegen zu den Konsumenten/Konsumentinnen gelangen können, zum anderen durch verschiedene stoffliche Belastungen aus der Tierhaltung sowie durch die Entstehung von Resistenzen gegenüber Medikamenten.“ [3]
 

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Details zur Aktion:
 

Datum: Mittwoch, 9. Dezember 2020

Uhrzeit: 11:00 – 12:00 Uhr

Ort:  Am Schlachthof 1, 06667 Weißenfels

Kontakt vor Ort: Jens Vogt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

[1] WHO/FAO/OIE (2004): Report of the WHO/FAO/OIE joint consultation on emerging zoonotic diseases. Online abrufbar unter: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/68899/WHO_CDS_CPE_ZFK_2004.9.pdf?fbclid=IwAR2ha8hDMHV8gDJYEadsk7-lxLS84Z3kSlq3E4-zG5kaWUh1Xc5vgJhTsJ4. (20.04.2020).
[2] Bundesministerium für Bildung und Forschung (2011): Gefährliche Eindringlinge – Droht nach der Schweine- und Vogelgrippe in Zukunft eine Fledermausgrippe?. Online abrufbar unter: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/gefahrliche-eindringlinge-droht-nach-der-schweine-und-vogelgrippe-in-zukunft-eine-3200.php. (20.04.2020).
[3] Wissenschaftlicher Beirat für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2015): Wege zu einer gesellschaftlich akzeptieren Nutztierhaltung. Gutachten. Online abrufbar unter: https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/82/Nutztiergutachten%20-%20Sonderheft%20221%20-%20B%C3%BCL-html. (07.05.2020).
 


Ähnliche PETA-Aktion vor einem Birkenfelder Schlachtbetrieb. / © PETA Deutschland e.V.
 

Das Motiv steht hier zum Download zur Verfügung und kann für Berichterstattungen verwendet werden.

Weitere Informationen:

PETA.de/Zoonosen
PETA.de/Corona
PETA.de/Coronavirus-Tiermarkt
PETA.de/Antibiotikaeinsatz-in-deutschen-Staellen
PETA.de/Kontrollbericht-Schlachthof

Pressekontakt:

Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren