PETA appelliert an Veterinäramt Aachen, beschlagnahmte Tiere nicht wieder an Circus Balu zurückzugeben

PETA Logo

Aachen / Stuttgart, 13. Februar 2019 – Nachdem das Aachener Veterinäramt verschiedene Mängel in der Tierhaltung bei Circus Balu feststellte und die Verantwortlichen binnen mehrerer Wochen nicht handelten, beschlagnahmte die Behörde Ende Januar ein Kamel, Ziegen, Ponys, Esel und weitere Tiere aus dem Zirkus. Nun appelliert die Tierrechtsorganisation PETA an die Behörde, die vernachlässigten Tiere nicht wieder an den Zirkus zurückzugeben. Eine dauerhafte Beschlagnahmung wäre auch ein Signal an andere Kleinzirkusse mit mangelhafter Tierhaltung.
 
„Veterinärämter greifen bei eklatanten Haltungsmängeln leider nur selten hart durch, daher freut es uns sehr, dass die Aachener Behörde hier reagiert hat“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Angesichts der Vernachlässigung und des miserablen Zustands der Tiere sollte klar sein, dass ihnen ein weiteres Leben im Zirkus erspart bleiben muss. Eine artgerechte Haltung ist im Zirkus ohnehin systembedingt unmöglich.“
 
Das Aachener Amt für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen beschlagnahmte die Tiere aufgrund verschiedener Mängel im Hinblick auf den Gesundheits- und Pflegezustand sowie die Unterbringung. Einige Tiere seien Medienberichten zufolge unterernährt, litten unter Räude sowie verfaulten Hufen. Das Amt führte in den Wochen vor der Beschlagnahmung bereits mehrere Kontrollen durch, im Zuge derer die Zirkusmitarbeiter mitteilten, dass die Tiere in einem Winterquartier untergebracht werden sollten. Da sich nichts an der Situation änderte, griff das Veterinäramt ein.
 
Tierleid in Zirkusbetrieben ist systembedingt
 
In Zirkusbetrieben leiden nicht nur Wildtiere unter den unnatürlichen Bedingungen – auch die Haltung von domestizierten Tieren wie Pferden, Rindern oder Ponys ist bei vielen Zirkusbetrieben mangelhaft. Immer häufiger muss PETA die Veterinärämter auffordern, die Tierschutzrichtlinien auch in Zirkusbetrieben durchzusetzen, die keine Wildtiere mitführen.

PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht da sind, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation spricht sich gegen die Ausbeutung von Tieren zu Unterhaltungszwecken aus und fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Deutschland sollte in dieser Hinsicht dem Beispiel anderer Staaten folgen: Neben Griechenland, Malta und Zypern, die die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben bereits komplett verboten haben, kündigte 2017 auch Italien ein Verbot an, das schrittweise umgesetzt werden soll.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zirkus
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren