PETA deckt illegalen Welpenhandel in Ludwigsburg auf: Zwei Hundewelpen aus Bulgarien beschlagnahmt – Polizei und Veterinäramt haben Ermittlungen aufgenommen

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Ludwigsburg / Stuttgart, 18. Mai 2022 – Dank einer Whistleblower-Meldung konnte eine PETA-Ermittlerin heute gemeinsam mit dem Tierheim Ludwigsburg einen illegalen Welpenhandel in Ludwigsburg aufdecken. Zwei Welpen waren zuvor über das Internet zum Kauf angeboten worden. Die erst sieben Wochen alten Mix-Welpen sollten für insgesamt 1900 Euro verkauft werden. Als Kaufinteressierte getarnt, verabredete sich das Einsatzteam heute Morgen um 10:00 Uhr mit den Verkäufern zur Übergabe auf einem Supermarkt-Parkplatz in der Marbacherstraße. Die Hundekinder stammten ursprünglich aus Bulgarien. Sie wurden viel zu früh von der Mutter getrennt, waren massiv verängstigt und litten an Wurmbefall. Zudem waren beide nicht gegen Tollwut geimpft und ohne Microchip. Der aktuelle Fall stellt einen Verstoß gegen das Tierschutz- und das Tierseuchengesetz dar. Nachdem die Beweise gesichert waren, griff ein Einsatzteam der Polizei, welches sich bereits am Einsatzort positioniert hatte, ein. Dieses beschlagnahmte die geschwächten Hundekinder gemeinsam mit dem Veterinäramt Ludwigsburg und nahm alle Hinweise zur Tat entgegen. Die zuständigen Behörden ermitteln nun in dem Fall. Die Welpen wurden in Quarantäne im Tierheim Ludwigsburg untergebracht und dort medizinisch versorgt.

„Der Handel mit kleinen Hundewelpen floriert derzeit massiv. Wir hoffen dass die beiden Welpen überleben und nach überstandener Quarantänezeit bald in ein liebevolles Zuhause umziehen dürfen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Oftmals benötigen die angeschlagenen Tiere aus dem kriminellen Handel intensive medizinische Versorgung und besetzen aufgrund der Tollwut-Quarantäne zusätzlichen Platz in den überfüllten Tierheimen. Wir bedanken uns bei der Polizeibehörde Ludwigsburg und dem Veterinäramt für den vorbildlichen Einsatz, um die Welpen sicherzustellen.“

Welpenhandel ist kein Einzelfall

Baden-Württemberg liegt auf Platz drei der Bundesländer, in welchen im vergangenen Jahr die meisten Welpen beschlagnahmt wurden – etliche davon auch durch die Aufdeckungsarbeit von PETA. Der Handel mit Jungtieren im Internet boomt – und durch Corona ist die Nachfrage nach tierischen Mitbewohnern noch einmal gestiegen. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort sind die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich gezwungen, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien auszuharren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben in der Branche nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Die erst 7 Wochen alten Welpen wurden von der Polizei beschlagnahmt. / © PETA Deutschland e.V.
Die Hundekinder waren aus Bulgarien illegal importiert. / © PETA Deutschland e.V.

Diese und weitere Bilder stehen hier zum Download für Sie zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Weltwelpentag-Illegaler-Handel
PETA.de/Neuigkeiten/Hundewelpen-gerettet
PETA.de/Themen/Welpenhandel-Internet
PETA.de/Themen/illegaler-Welpenhandel

Pressekontakt:

Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

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