PETA fordert „Aus“ für die Reptilienbörse in Hockenheim: Wildtierbörsen sind Brutstätten für Corona, Affenpocken & Co.

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Hockenheim / Stuttgart, 22. März 2023 – Am Samstag findet die „Reptilienbörse Rolinski Hockenheim 2023“ in der Stadthalle Hockenheim statt. Aus diesem Anlass weist PETA darauf hin, dass Wildtierbörsen nicht nur großes Leid für die gehandelten Tiere bedeuten, sondern auch eine Gefahr für Menschen darstellen. Viele der auf solchen Veranstaltungen angebotenen Reptilien sind durch tagelange Transporte in winzigen Plastikboxen stark geschwächt und potenzielle Überträger von Zoonosen. Außerdem werden immer mehr Reptilien aufgrund der steigenden Energiekosten in überfüllte Tierheime gegeben oder ausgesetzt. Die Tierrechtsorganisation appelliert daher an die politischen Entscheidungsträger in Hockenheim, den Handel mit exotischen Tieren auf Börsen zu beenden – für den Tier- und Artenschutz und um künftige Pandemien zu verhindern.

„Auf Reptilienbörsen werden unzählige, oftmals auch wildgefangene, exotische Tiere von skrupellosen Händlern wie Ramschware angeboten. Viele Käufer sind mit den hohen Lebensanforderungen der Tiere nach kurzer Zeit überfordert, die Tiere werden daraufhin oftmals einfach ausgesetzt oder dem Tod überlassen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Außerdem sind Wildtierbörsen wahre Brutstätten für gefährliche Bakterien und Viren wie die Vogelgrippe und müssen schon deshalb schnellstmöglich gestoppt werden.“

Bei einem großen Teil der auf deutschen Börsen verkauften exotischen Tiere handelt es sich um Wildfänge aus Asien, Afrika und Südamerika, die wenige Tage zuvor ihrem natürlichen Lebensraum entrissen wurden. Ob oder welche tödlichen Viren oder Bakterien sie in sich tragen, ist unbekannt. Fest steht jedoch, dass mit 72 Prozent der größte Teil aller Zoonosen aus dem Kontakt mit wildlebenden Tierarten resultiert. [1] Auf Exotenbörsen werden die meist in winzigen Behältnissen eingesperrten Tiere häufig unter Interessierten herumgereicht. Dies erhöht die Gefahr, dass gefährliche Viren und Bakterien weiter verbreitet werden.

Eine Studie des Bundesumweltministeriums vom März 2020 bestätigt zudem, dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt. Besonders aus Gründen des Arten- und Naturschutzes müsse dringend entsprechend gehandelt werden. Sterberaten beim Fang und Transport von bis zu 70 Prozent gelten in der Zoohandelsbranche als üblich. [2] Die Tiere sterben durch Stress, Unterversorgung oder transportbedingte Verletzungen. Auch der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) betont, dass die direkte Ausbeutung der Natur einer der Hauptgründe für das Artensterben ist.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form der Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Jones, Kate et. al (2008): Global trends in emerging infectious diseases. – PubMed – NCBI. Online abrufbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18288193. (22.03.2023).

[2] Toland, Elaine / Warwick, Clifford / Arena, Phillip (2012): Pet Hate. In: The Biologist, Vol. 59 No. 3.



Die Tiere auf Exotenbörsen müssen in engen Plastikboxen ausharren. / © PETA Deutschland e.V

Dieses und weitere Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Reptilienhandel
PETA.de/Neuigkeiten/Wildtiermärkte-schließen

Pressekontakt:  Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

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