Sehnsucht nach Freiheit mit dem Leben bezahlt: PETA kritisiert Wildpark Knüll nach Wolfsausbruch und fordert Verbot von gefährlichen Wildtieren in Zoos

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Homberg (Efze) / Stuttgart, 22. Januar 2019 – Am Freitag entkamen zwei Wölfe aus ihrem Gehege im Wildpark Knüll. Ein Tier wurde noch im Park erschossen, die Suche nach dem zweiten dauert noch an. Den Angaben des Wildparks zufolge entdeckten die Wölfe eine Lücke in einem Elektrozaun und gruben sich unter einen zweiten Zaun hindurch. PETA übt scharfe Kritik an den Zoo-Verantwortlichen. Durch die artwidrige Haltung in viel zu kleinen Gehegen nutzen Wildtiere jede sich ihnen bietende Gelegenheit, ihrem Gefängnis zu entkommen. Da sie ausschließlich zu Unterhaltungszwecken eingesperrt werden, fordert die Tierrechtsorganisation ein Ende der Haltung von Wölfen und anderen gefährlichen Tieren in Zoos und Wildparks.
 
„Die Wölfe wollten einfach frei sein wie ihre wildlebenden Artgenossen und einer von ihnen bezahlte dafür nun mit seinem Leben. Weitere Ausbrüche oder tödliche Unfälle sind nur vermeidbar, wenn die Tiere nicht mehr für die Schaulust von Besuchern eingesperrt werden“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
 
Immer wieder kommt es in Zoos zu Unfällen und Ausbrüchen von gefährlichen Tieren mit teils tödlichen Folgen. 2017 und 2018 entkamen aus den vier Wild- und Tierparks Anholter Schweiz, Perleberg, aus einem Gehege im Nationalpark Bayerischer Wald und aus dem Wildpark Knüll mehrere Wölfe. Im Eifelzoo wurde im Juni 2018 ein Bär erschossen, nachdem er aus seinem Gehege entkommen war. Allein seit Anfang 2012 konnten in verschiedenen Einrichtungen mindestens sieben Mal Großkatzen aus ihren Gehegen ausbrechen, zuletzt 2017 ein Luchs aus der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen. 2016 brachen sowohl im Zoo Leipzig als auch im Wildpark Johannismühle jeweils zwei Löwen aus. In Leipzig wurde eines der Tiere bei seinem Fluchtversuch erschossen. Im März 2017 entkam im Zoo Osnabrück ein Hybridbär aus seinem Gehege und wurde nur wenige Minuten später von einem Wärter erschossen.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation spricht sich grundsätzlich gegen die Haltung von Tieren in Zoos aus und setzt sich für ein Nachzucht- und Importverbot exotischer Tiere in Gefangenschaft ein. Eine repräsentative Meinungsumfrage im Dezember 2015 ergab, dass mit 49 Prozent die Mehrheit der Deutschen das Einsperren exotischer Tiere für moralisch bedenklich hält [1].
 
[1] Meinungsumfrage des Instituts YouGov zu den Themen Zoo und Zirkus vom Dezember 2015. Online abrufbar unter: https://yougov.de/news/2015/12/16/tiere-fur-viele-ein-grund-nicht-den-zirkus-zu-gehe/.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zoo
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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