PETA protestiert gegen geplante Lachsfabrik in Malchow

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Malchow / Stuttgart, 13. Oktober 2021 – Das Unternehmen BeLLa Berliner Landlachs GmbH & Co KG aus Eberswalde plant den Bau einer gigantischen Lachszuchtanlage in Malchow in Mecklenburg-Vorpommern. Dort sollen Tausende Lachse in einer 100 mal 300 Meter großen Halle in einem geschlossenen System eingesperrt, gemästet und getötet werden. Geplant sind jährlich 5000 Tonnen Lachsfleisch. Zunächst sollte das hundert Millionen Euro schwere Projekt in Brandenburg umgesetzt werden, wo es im Sommer wegen der unzureichenden Wassermenge scheiterte. [1] PETA hatte sich im August und nochmals im September an den Malchower Bürgermeister gewandt. Er bestätigte, dass die Stadtvertretung den Aufstellungsbeschluss gefasst hat und die Planung somit beginnt. Die Tierrechtsorganisation hat eine Petition gestartet und appelliert nun an die Stadt Malchow, den Bau der Anlage nicht zu genehmigen.

„In dieser Fabrik sollen sensible Lebewesen zu einem Stück Ware degradiert und für eine 5-Minuten-Mahlzeit getötet werden. Lachse sind Wanderfische mit einem unglaublichen Geruchssinn, der sie noch Jahre nach ihrer Geburt vom Meer zurück zu ihrer Geburtsstätte im Fluss führt, um dort zu laichen. Sie zu Tausenden in einen engen, kahlen Fischtank einzusperren, zu mästen und zu töten ist grausam und unethisch“, so Meeresbiologin und PETA-Fachreferentin Dr. Tanja Breining. „Die Stadt Malchow muss verantwortungsvoll handeln und stattdessen Unternehmen mit Zeitgeist unterstützen, die vegane Alternativen zu Fischfleisch entwickeln oder wie in Berlin Fischfleisch im Labor produzieren.“

Hintergrundinformationen

Die Nahrung für gemästete Lachse besteht zu einem großen Teil aus Fischmehl und Soja. Jedes Jahr werden Hunderte Millionen Wildfische getötet [2], um aus ihnen Fischmehl und Fischöl zur Fütterung der Fische in der Aquakultur herzustellen. Studien zeigen, dass Lachse in der Aquakultur gestresst und depressiv werden [3] PETA erinnert daran, dass Fische intelligente Wirbeltiere sind, die ein Sozialleben haben und Schmerzen spüren. [4]

Die Organisation kritisiert Projekte wie das in Malchow auch, weil Städte und Gemeinden mit der Genehmigung der industriellen Massentierhaltung und massivem Tierleid die Tür öffnen. Hinzu kommen ökologische Probleme – etwa durch den steigenden Wasser- und Energieverbrauch sowie den Ausstoß von CO2-Emissionen. Dr. Breining erklärt: „In Anbetracht der Klimakatastrophe ist der Bau einer Aquakulturanlage nicht nur aus ethischer Sicht, sondern auch ökologisch inakzeptabel.“

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] B.Z (2021): Es fehlt Wasser.100-Millionen-Projekt geplatzt! Keine Lachs-Farm in Brandenburg. Online abrufbar unter: https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/100-millionen-projekt-geplatzt-keine-lachs-farm-in-brandenburg. (27.09.2021).

[2] Mood, A. & Brooke, P. (2019) Estimate of numbers of fishes used for reduction to fishmeal and fish oil, and other non-food purposes, each year. Online abrufbar unter: http://fishcount.org.uk/fish-count-estimates-2/numbers-of-wild-fish-caught-for-reduction-to-fish-oil-and-fishmeal. (27.09.2021).
[3] Vindas, M. A., Johansen, I. B., Folkedal, O., Höglund, E., Gorissen, M., Flik, G., Kristiansen, T. S., & Øverli, Ø. (2016). Brain serotonergic activation in growth-stunted farmed salmon: adaption versus pathology. Royal Society Open Science, 3 (5), [160030]. Online abrufbar unter: https://doi.org/10.1098/rsos.160030. (27.09.2021)

[4] Jonathan Balcombe (2016), Was Fische wissen. Wie sie lieben, spielen, planen: unsere Verwandten unter Wasser. / What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins, 336 Seiten.

Weitere Informationen:

PETA.de/Aktiv/Lachszucht-Malchow-Petition

PETA.de/Themen/Gruende-gegen-Lachs

Pressekontakt:

Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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