Radiosender will Löwe Subali aus Nürnberger Tiergarten retten – Statement von PETA: „Zuchtstopp Asiatischer Löwen ist einzig tierfreundliche Lösung!“

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Bayern / Stuttgart, 25. November 2020 – Der Nürnberger Tiergarten stellte Überlegungen an, den Löwen Subali wegen einer möglichen Unfruchtbarkeit töten zu lassen. Dies sorgte für viel Entrüstung in der Öffentlichkeit. Im Rahmen einer Wunsch-Aktion hat der Radiosender Antenne Bayern nun bekannt gegeben, das Anliegen einer Hörerin zu erfüllen und Subali den Umzug in eine Auffangstation in Südafrika ermöglichen zu wollen. Der Zoo dementierte diese Bekanntmachung mittlerweile, hält aber an dem Ziel fest, die Löwen weiter zu vermehren. Biologin Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin bei der Tierrechtsorganisation PETA, kommentiert:
 
„Wir befürworten es grundsätzlich, wenn mitfühlende Menschen dem Löwenmann ein weiteres Leben in Zoo-Gefangenschaft ersparen oder ihn gar vor der Tötung retten möchten. Allerdings wird die grundlegende Problematik – das Vortäuschen von Artenschutzmaßnahmen – damit nicht gelöst. Zoos müssen aufhören, Tiere in die leidvolle Gefangenschaft hinein zu züchten. Viele der Tierkinder werden anschließend Opfer der sogenannten Überschusstötungen. Der Zoo droht damit, sich Subalis zu entledigen, sollte er nicht fortpflanzungsfähig sein. Dabei ist das ganze Zuchtprogramm problematisch: Eine weitere Zucht Asiatischer Löwen wäre auch wegen der bestehenden Inzucht-Problematik verantwortungslos. Die genetische Vielfalt im sogenannten Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) – das die Zucht in Gefangenschaft koordiniert – ist sehr gering. Infolgedessen sterben etwa zwei Drittel der Nachkommen bereits in den ersten Lebenswochen. Daher kritisieren auch Wissenschaftler die Nachzucht mit Asiatischen Löwen in europäischen Zoos scharf. [1] Hinzu kommt, dass im Zoo geborene Löwen nicht ausgewildert werden, da sie in Gefangenschaft nicht lernen, wie sie in der Natur selbstständig überleben. Das Einsperren der Tiere in Zoos trägt daher nicht zum Artenschutz bei. PETA setzt sich dafür ein, dass Großkatzen wie Löwen, Tiger und Leoparden – außer in Auffangstationen – nicht mehr in Gefangenschaft gehalten werden dürfen. Die vielen Millionen Euro an Steuergeldern, die derzeit für die Aufrechterhaltung der Zoobetriebe aufgebracht werden, müssen stattdessen in konkrete Projekte zum Schutz der letzten natürlichen Lebensräume der Tiere fließen.“
 
Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.
 

Dr. Yvonne Würz / © PETA Deutschland e.V.
 
Das Motiv senden wir auf Anfrage gerne zu.
 
[1] Dailymail (2017): London Zoo lion family is so inbred that two out three cubs are dying. Online abrufbar unter: www.dailymail.co.uk/news/article-5216207/London-Zoo-lions-inbred-two-three-cubs-dying.html.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zoo-toetet-Tiere
PETA.de/Totes-Loewenmaedchen-Inzucht-Zoo
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]
 

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