„Rassenwahn“ in Erfurt: PETA übt scharfe Kritik an „Internationaler Rassehunde- und Rassekatzen-Ausstellung“ auf der Messe Erfurt

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Erfurt / Stuttgart, 5. Mai 2022 – Rassenwahn: Falsch bei Menschen, falsch bei Tieren! PETA übt scharfe Kritik an der „Internationalen Rassehunde-Ausstellung“, die am kommenden Wochenende in der Kongresshalle in Erfurt stattfindet und vom VDH-Landesverband Thüringen e.V. sowie der Messe Erfurt GmbH ausgerichtet wird. Parallel dazu präsentiert der Felina e.V. rund 200 Katzen unterschiedlicher „Rassen“. Sogenannte Rassehunde- und Rassekatzenausstellungen wie diese verleiten Menschen dazu, gezüchtete Tiere zu kaufen, während allein in deutschen Tierheimen Tausende Vierbeiner auf ein neues Zuhause warten. Die Tierrechtsorganisation betont, dass Hunde und Katzen sensible Lebewesen sind, die als Familienmitglieder gesehen werden sollten und nicht zu Ausstellungsobjekten degradiert werden dürfen.

„Zuchtverbände, die Hunde und Katzen beliebig nach Form und Farbe ‚zusammenbauen‘, nehmen billigend in Kauf, dass viele der Tiere ihr Leben lang leiden und oftmals schwer krank sind“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Zwar gilt seit dem 1. Januar 2022 gemäß der neuen Tierschutzhundeverordnung ein Ausstellungsverbot für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen, welches das Erfurter Veterinäramt auf der Messe auch kontrollieren will. Das greift aber viel zu kurz: Vor allem die Nachzucht von qualgezüchteten Hunden und Katzen hätte längst gesetzlich verboten werden müssen.“

Zucht führt häufig zu Gesundheitsproblemen und verschärft die Situation in Tierheimen
Wenn das äußere Erscheinungsbild der Tiere im Vordergrund steht, führt das bei zahlreichen sogenannten Rassehunden und Rassekatzen mitunter lebenslang zu gesundheitlichen Problemen. Beispielsweise erkranken Schäferhunde oft an Hüftgelenksdysplasien, Cocker Spaniel an chronischer Bindehautentzündung und französische Bulldoggen an Atembeschwerden und Anomalien der Wirbelsäule. Die Sphinx-Katze, auch Nacktkatze genannt, ist durch ihre fehlenden Tasthaare nicht in der Lage, sich ausreichend zu orientieren oder mit Artgenossen zu kommunizieren. Weitere Leidtragende sind Perserkatzen, die durch ihre flache Nase und ihre extreme Kurzköpfigkeit oftmals an schlimmen Atembeschwerden und Problemen mit dem Tränennasenkanal leiden.

PETA weist darauf hin, dass die Nachzucht auch die Situation für heimatlose Tiere verschärft. In deutschen Haushalten leben bereits rund 10,3 Millionen Hunde und 16,7 Millionen Katzen. [1] Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchterinnen und Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 350.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Industrieverband Heimtierbedarf: Der deutsche Heimtiermarkt 2021. https://www.zzf.de/fileadmin/files/ZZF/Marktdaten/IVH_ZZF_Der_Deutsche_Heimtiermarkt_2021.pdf (Zuletzt abgerufen am 04.05.2022).

Rassenwahn – falsch bei Menschen, falsch bei Katzen. / © PETA Deutschland e.V.

Rassenwahn – falsch bei Menschen, falsch bei Katzen. / © PETA Deutschland e.V.


Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Tierheim
PETA.de/Themen/Rassenwahn
PETA.de/Themen/Zoohandlungen

Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

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