„Rassenwahn“ in Rostock: PETA übt scharfe Kritik an Tierqualausstellung auf Heimtiermesse „Tier&Natur in MV“

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Rostock / Stuttgart, 22. März 2023 – Rassenwahn: Falsch bei Menschen, falsch bei Tieren! PETA übt scharfe Kritik an der vom 25. bis 26. März in der HanseMesse Rostock stattfindenden Heimtiermesse „Tier&Natur in MV“. Neben Hunden, Katzen, Vögeln und Kleintieren werden dort unter anderem auch exotische Tiere, Ziegen, Pferde und Alpakas ausgestellt. Zudem werden Tiere gezwungen, an verschiedenen Vorführungen und Wettbewerben teilzunehmen. Dazu zählen unter anderem Reitvorführungen und Hundeshows. Die große Besuchermenge, die laute Musik und das grelle Licht stellen für die empfindsamen Tiere nach Ansicht der Tierrechtsorganisation eine enorme Belastung dar. Außerdem verleiten Veranstaltungen wie diese Menschen dazu, gezüchtete Tiere zu kaufen, während allein in deutschen Tierheimen Tausende Lebewesen auf ein neues Zuhause warten. Die Tierrechtsorganisation fordert den Veranstalter, die inRostock GmbH, auf, künftig keine Tierschauen oder Wettkämpfe mehr zuzulassen.

„Zuchtverbände, die Hunde, Katzen und andere Tiere nach Form und Farbe ‚zusammenbauen‘, nehmen billigend in Kauf, dass viele der Tiere ihr Leben lang leiden und oftmals schwer krank sind“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Unverständlich ist auch, dass es bisher keine gesetzliche Regelung für die Ausstellung von Katzen und Kleintieren gibt, obwohl die Zurschaustellung von Qualzucht-Hunden seit dem 1. Januar 2022 verboten ist. Hier muss die Bundesregierung dringend nachbessern.“

Zucht führt häufig zu Gesundheitsproblemen
Weil das äußere Erscheinungsbild der Tiere im Vordergrund steht, leiden zahlreiche sogenannte Rassetiere mitunter lebenslang an gesundheitlichen Problemen. So ist beispielsweise die Sphinx-Katze, auch Nacktkatze genannt, durch ihre fehlenden Tasthaare nicht in der Lage, sich ausreichend zu orientieren oder mit Artgenossen zu kommunizieren. Weitere Leidtragende sind Perserkatzen, die durch ihre flache Nase und ihre extreme Kurzköpfigkeit oftmals an schlimmen Atembeschwerden und Problemen mit dem Tränennasenkanal leiden. Schäferhunde erkranken oft an Hüftgelenksdysplasien, Cocker Spaniel an chronischer Bindehautentzündung und französische Bulldoggen an Atembeschwerden und Anomalien der Wirbelsäule. Die beliebten Widderkaninchen, die oft auch „Schlappohrkaninchen“ genannt werden, sind aufgrund ihrer Hängeohren besonders anfällig für wiederkehrende und schmerzhafte Entzündungen in den Gehörgängen. Weitere Leidtragende sind beispielsweise Zwergkaninchen, die durch ihre extreme Kurzköpfigkeit häufig Probleme mit ihren Zähnen und dem Tränennasenkanal haben.

Verschärfte Situation in Tierheimen
PETA weist darauf hin, dass die Nachzucht auch die Situation für heimatlose Tiere verschärft. In deutschen Haushalten lebten 2021 bereits rund 34,7 Millionen sogenannte Haustiere, darunter 4,6 Millionen Kleintiere, 16.7 Millionen Katzen und 10,3 Millionen Hunde. [1] Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchterinnen und Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 350.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Industrieverband Heimtierbedarf: Der deutsche Heimtiermarkt 2021. Online abrufbar unter:  https://www.zzf.de/marktdaten/heimtiere-in-deutschland (22.03.2023).

Ein Bild, das Text, Hauskatze, Katze, Visitenkarte enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Rassenwahn – falsch bei Menschen, falsch bei Katzen. / © PETA Deutschland e.V.
 
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Tierheim
PETA.de/Rassenwahn
PETA.de/Zoohandlungen-kein-Gewinn-für-Tiere

Pressekontakt: 
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

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