Termineinladung: Menschliche „Leichen“ im Fischernetz – PETA protestiert zum Welttag zur Abschaffung der Fischerei vor dem Brandenburger Tor

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Berlin / Stuttgart, 18. März 2022 – Als Fische verkleidet und unter einem Fischernetz liegend protestieren PETA und freiwillige Unterstützende am Dienstag ab 11:30 Uhr auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Anlass ist der sechste Internationale Welttag zur Abschaffung von Fischerei und Aquakultur. Jedes Jahr werden Milliarden Fische aus den Ozeanen gezogen. Sie ersticken in den Netzen oder werden – meist ohne Betäubung – auf den Fangschiffen getötet. Unter dem Motto „Fischen tut weh“ machen die Aktiven in Ganzkörperanzügen mit Schildern und Flyern darauf aufmerksam, dass Meeresbewohner fühlende Lebewesen sind, die Schmerzen und Angst empfinden können.

„Jedes Jahr werden mehr Fische getötet, als alle anderen Tiere zusammen genommen. Auf hoher See werden sie nicht einmal betäubt und ersticken oder werden lebendig aufgeschnitten“, so Jens Vogt, Aktionskoordinator bei PETA. „Niemand von uns muss Fischfleisch essen. Es gibt unglaublich viele leckere pflanzliche Fischalternativen und es war nie einfacher, vegan zu leben.“

Der sechste Welttag zur Abschaffung von Fischerei und Aquakultur am 26. März 2022 ist Teil der Weltkampagne „Ein neuer Blick auf Fische“, die 2016 in der Schweiz und in Frankreich ins Leben gerufen wurde und sich seither international verbreitet. [1] Mehr als 160 Organisationen nehmen an der Kampagne teil, viele veranstalten im März Aktionen für Fische und fordern das Ende der Fischerei – so auch PETA und ihre PETA ZWEI-Streetteams, die ähnliche Aktionen in weiteren deutschen Städten durchführen. Die Tierrechtsorganisation erinnert daran, dass jedes Jahr zwischen 0,8 und 2,3 Billionen Fische aus den Ozeanen gefangen und getötet werden. Weitere 460 bis 1100 Milliarden werden gefangen, um aus ihnen Fischmehl und -öl für die Fütterung der 51 bis 167 Milliarden Fische herzustellen, die weltweit in Aquakulturen getötet werden. [2] Hinzu kommen Milliarden Meerestiere, die als unerwünschter „Beifang“ in den Netzen landen und sterbend oder tot wieder über Bord geworfen werden. Laut der von PETA bei INSA beauftragten Meinungsumfrage Anfang März spricht sich eine relative Mehrheit der Befragten mit 37 Prozent für ein vollständiges Ende jeglicher Fischerei bis 2030 aus. Der Fortbestand von Fischen, Meeressäugern, Korallen und anderen Meerestieren soll so gefördert und Tierleid verhindert werden.  

Aus den Meerestiefen heraufgezogen leiden Fische unter der Druckverminderung, die dazu führen kann, dass ihre Augen aus den Höhlen treten und Organe reißen. Wenn sie nicht bereits in den Netzen zerquetscht werden, ersticken die Tiere an Bord oder werden ohne Betäubung aufgeschnitten. Auch auf Zuchtfarmen leiden Fische, da sie ihr gesamtes Leben auf engstem Raum in überfüllten Netzen oder Becken zusammengepfercht verbringen und häufig von Lachsläusen angefressen werden. Auf manchen Zuchtfarmen ist die Zahl der Fischläuse so hoch, dass einzelne Körperteile der Fische bis auf die Knochen abgenagt werden. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien und Gutachten, dass Fische Schmerz spüren können [3] und intelligente und soziale Tiere sind; einige Arten benutzen Werkzeuge oder unterscheiden Menschengesichter. [4] Sie schließen enge Freundschaften, und manche Rifffische singen wie Vögel in der Morgen- und Abenddämmerung im Chor. [5]

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Details zur Aktion: 
Datum: Dienstag, 22. März 2022
Uhrzeit: 11:30 – 12:15 Uhr
Ort: Pariser Platz (vor dem Brandenburger Tor), 10117 Berlin
Kontakt vor Ort: Jens Vogt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

[1] Welttag für das Ende der Fischerei (2022). Online verfügbar unter: End-of-fishing.org. (Letzter Zugriff am 10.03.2022).
[2] Fishcount UK (2019): Reducing suffering in fisheries. Online verfügbar unter: Fishcount.org.uk. (Letzter Zugriff am 10.03.2022).
[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
[4] Balcombe, Jonathan P. (2016): What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins. Print.
[5] Miles J. G. Parsons, Chandra P. Salgado Kent, Angela Recalde-Salas & Robert D. McCauley (2017). Fish choruses off Port Hedland, Western Australia, Bioacoustics
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische
PETA.de/Themen/Fische-Schmerzen
 
Sendefähige Radio-O-Töne zum Thema „Warum macht PETA Straßenaktionen?“ und zu vielen weiteren Tierrechtsthemen finden Sie in PETAs Audioportal. PETAs Fachreferenten stehen Ihnen selbstverständlich nach wie vor für persönliche Interviews zur Verfügung.

Pressekontakt: 
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

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