Termineinladung: „Niemand will gehäutet werden“ – PETA demonstriert zum Auftakt der Internationalen Lederwarenmesse Offenbach für Tierrechte und vegane Alternativen

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Offenbach / Stuttgart, 1. Februar 2023 – Leder ist untragbar: Zum Auftakt der Internationalen Lederwarenmesse (ILM) in Offenbach demonstriert PETA am Samstag, den 4. Februar, ab 8:30 Uhr vor dem Eingang der Messe Offenbach gegen die Lederindustrie und ihre Tierqualprodukte. Aktive mit Schaf- und Kuhmasken halten taschenförmige, beschriftete Schilder mit der Aufschrift „Diese Tiere sterben für Leder“. Plakate mit der Botschaft „Niemand will gehäutet werden“ verdeutlichen den Hintergrund der Aktion: PETA fordert Unternehmen auf, Tierhäute endlich aus ihrem Sortiment zu streichen und auf vegane Alternativen zu setzen.

„Die Lederbranche steht nicht nur für immenses Tierleid, sondern ist auch einer der schmutzigsten Industriezweige der Welt. Die Rodung riesiger Waldgebiete für Tierzucht und den Anbau von Tiernahrung befeuert die Klimakatastrophe und das Artensterben“, so PETAs Aktionskoordinator Jens Vogt. „Es ist an der Zeit, diesem Wahnsinn endlich ein Ende zu bereiten. Statt Haut sollten Unternehmen auf die zahlreichen tierleidfreien Materialien – beispielsweise auf der Basis von Pilzen, Kakteen oder Ananas – setzen. Wer Leder vermarktet, schaufelt nicht nur Milliarden von Tieren, sondern auch sich selbst und seinen Mitmenschen ein Grab.“

Die vielfältigen Misshandlungen der Tiere zur Lederherstellung
In großen Lederproduktionsländern wie Indien treiben Arbeiter Rinder, Büffel und andere Tiere oftmals auf kilometerlangen Märschen zu Schlachthöfen. Wenn sie vor Erschöpfung zusammenbrechen, werden ihnen Chilischoten in die Augen gerieben. Video-Enthüllungen von PETA zeigen, wie die Arbeiter in der brasilianischen Lederindustrie Kälbern mit heißen Brandeisen das Gesicht verbrennen und Rinder mit Elektroschocks malträtieren. In Ländern wie Deutschland stehen noch immer zahlreiche Rinder in ihrem eigenen Kot und Urin in dunklen Ställen – zum Teil in der extrem einschränkenden Anbindehaltung. Zudem nehmen Lebendexporte von Rindern massiv zu. So werden immer mehr Tiere zu weit entfernten Schlachthöfen transportiert. Auf den teils wochenlangen Schiffstransporten leiden viele von ihnen Hunger und Durst, bis ihnen häufig ohne Betäubung die Kehle durchtrennt wird.

Tierisches Leder befeuert Klimakrise und Artensterben
Zudem werden der Zucht und Haltung von Rindern etwa 36 Prozent des gesamten weltweiten Waldverlustes zugerechnet, [1] darunter auch zwei Drittel der gerodeten Flächen des Amazonas. [2] Die Produktion von Leder ist also auch eine Katastrophe für das Klima und den Artenschutz. Wälder sind mit ihrer Fähigkeit, riesige Mengen an Kohlenstoff und Wasser zu speichern, im Kampf gegen die Klimakrise unverzichtbar. Insbesondere der Amazonas Regenwald ist mit rund 10 Prozent aller bekannten Tier- und Pflanzenarten ein wichtiges Refugium der Artenvielfalt. [3] Verglichen mit der Herstellung von pflanzlichem Leder ist die Produktion von Rindsleder bis zu 19 Mal so schädlich für die Umwelt und trägt auch deutlich mehr zur Wasserknappheit und Wasserverschmutzung bei. Bis zu 170 verschiedene Chemikalien werden verwendet, um die Haut der Tiere zu Leder zu verarbeiten, darunter auch Zyanid. [4]

Große Auswahl an Optionen ohne Tierleid
Veganes Leder und andere tierfreundliche Optionen wie Canvas oder Kunstleder sind mittlerweile in fast allen großen Schuh- und Bekleidungsgeschäften erhältlich. Die globale „PETA-Approved Vegan“-Zertifizierung kennzeichnet Handtaschen, Schuhe, Kleidung, Accessoires, Möbel und Wohnaccessoires, die aus veganen Materialien und nicht aus tierischen Bestandteilen wie Leder, Seide, Wolle, Fell und Federn hergestellt wurden. Über 1000 Unternehmen weltweit verwenden das „PETA-Approved Vegan“-Logo. Damit wird es sozial bewussten Verbrauchern ermöglicht, vegane Produkte beim Einkaufen auf einen Blick zu erkennen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] World Resources Institute: Deforestation Linked to Agriculture. Online abrufbar unter: https://research.wri.org/gfr/forest-extent-indicators/deforestation-agriculture (30.01.2023)
[2] PNAS (2020): The origin, supply chain, and deforestation risk of Brazil’s beef exports. Online abrufbar unter: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2003270117#body-ref-r16T (30.01.2023)
[3] Greenpeace. 8 Bedrohte Tiere am Amazonas. Online abrufbar unter: https://wald.greenpeace.at/8-bedrohte-tiere-des-amazonas/ (30.01.2023)
[4] Collective Fashion Justice (2023): Under their skin. Leathers impact on the planet. Online abrufbar unter: https://www.collectivefashionjustice.org/under-their-skin  (30.01.2023).

Details zur Aktion:
Datum: Samstag, 4. Februar 2023
Uhrzeit: 8:30 – 9:15 Uhr
Ort: Vor dem Eingang der Messe Offenbach, Kaiserstraße 108/112, 63065 Offenbach

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Leder
PETA.de/Themen/Leder-Fakten
PETA.de/Themen/Regenwald-Leder
PETA.de/Veganleben/Veganes-Leder

Pressekontakt: 
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

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