Termineinladung: PETA ZWEI-Streetteam protestiert am Samstag mit blutiger Aktion in Karlsruhe gegen Tierqualprodukt Wolle

PETA Logo

Karlsruhe / Stuttgart, 19. November 2020 – Einheitlich gekleidet und mit je einer Tiermaske und einem Wollprodukt bekleidet demonstriert das freiwillige PETA ZWEI-Streetteam am Samstag ab 14:30 Uhr auf dem Marktplatz in Karlsruhe. Mit Schildern mit der Aufschrift „Kaschmir: Für Wolle die Kehle aufgeschlitzt“ und „Für Wolle ohne Betäubung verstümmelt“ machen die Tierfreunde darauf aufmerksam, wie sehr Kaschmirziegen, Schafe, Angorakaninchen und Alpakas in der Wollindustrie leiden. Zudem wird ein Freiwilliger in einem Anzug mit Watte und unter Einsatz von Kunstblut „geschoren“, um auf die Grausamkeit der Praxis hinzuweisen. Das Streetteam appelliert mit der Protestaktion an Designer, Modeunternehmen und Konsumenten, sich für rein pflanzliche oder synthetische Materialien zu entscheiden.

„Ob Schafwolle, Kaschmir, Alpakawolle, Mohair oder Angora: Tierfreundlich ist Wolle nur, wenn sie vegan ist. Die Schur erfolgt meist unter Zeitdruck und im Akkord. Die Tiere werden gewaltsam zu Boden gedrückt und ihnen werden häufig blutige Schnittwunden zugefügt. Sobald ihre Fellqualität nachlässt, schneiden Arbeiter ihnen im Schlachthaus die Kehle durch. In vielen Ländern werden die Kaninchen, Schafe, Alpakas und Ziegen zuvor nicht einmal betäubt“, so Streetteamleiterin Bettina Nedoschil.
 
Wolle unweigerlich mit Tierquälerei verbunden
Ein Video von PETA Asien zeigt die Grausamkeiten in der Angorawolle-Industrie: Alle drei Monate fixieren Arbeiter Kaninchen wie auf einer Streckbank und reißen ihnen unter Schmerzensschreien das Fell vom Leib oder schneiden es mit scharfen Schurgeräten ab. Im Mai 2020 deckte eine Recherche von PETA USA zudem erstmals das Leid von Alpakas in der Bekleidungsindustrie auf: Auf dem Bildmaterial ist zu sehen, wie Arbeiter schreiende Alpakas an den Ohren festhalten, während sie ihre Haare grob mit Schurmaschinen entfernen. Arbeiter schmetterten sie auf Tische und fixierten sie in mittelalterlich anmutenden Vorrichtungen – einem Tier wurde während der Schur sogar das Augenlid abgetrennt. Auch Ziegen werden in der Bekleidungsindustrie – für Mohair – ausgebeutet und gewaltsam geschoren. PETA Asien veröffentlichte zudem Aufnahmen von Kaschmirfarmen und Schlachthöfen in China und der Mongolei – die Länder sind zusammen für 90 Prozent der weltweiten Kaschmirproduktion verantwortlich. In dem Video schreien Ziegen vor Schmerzen, während ihre Haare mit spitzen Metallkämmen ausgerissen werden. Tiere, die wegen nachlassender Fellqualität für die Industrie unbrauchbar wurden, schlugen Arbeiter mit Hämmern auf den Kopf und schnitten ihnen die Kehle durch. Die meisten Tiere leiden für Produkte aus Schafwolle. Marktführer im Bekleidungsbereich ist Australien. Dort müssen 90 Prozent der Schafe das „Mulesing“ über sich ergehen lassen, bei den Lämmern ohne die Gabe von Schmerzmitteln handtellergroße Fleischstücke vom Hinterteil geschnitten werden, um das zuchtbedingt erhöhte Risiko eines Fliegenmadenbefalls zu reduzieren.

Bei den meisten für die Wollindustrie missbrauchten Tieren handelt es sich um Qualzuchten, die nur aufgrund der Zucht keinen natürlichen Fellwechsel mehr haben. Infolgedessen sind sie ohne die Schur nicht mehr in der Lage, ihre Körpertemperatur eigenständig zu regulieren, und schwitzen ungeschoren unter ihrer dichten Felllast, sie können sogar an Überhitzung sterben. Ebenso erfrieren viele Schafe und Ziegen bei niedrigen Temperaturen, wenn sie nach der Schur nicht ausreichend vor Kälte geschützt sind. Die Schur, bei der die Fluchttiere bewegungsunfähig gemacht werden, ist immer mit Panik und einem hohen Verletzungsrisiko verbunden – ein Teufelskreis für jedes einzelne Tier.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass der Handel eine Fülle an wärmenden und stylischen veganen Alternativen zu Kaschmir, Schaf- oder Angorawolle sowie Mohair anbietet – darunter Bambus, Tencel, Hanf, Modal, Acryl, Viskose, Bio-Baumwolle und Sojaseide, ein Nebenprodukt der Sojabohnen-Verarbeitung.
 
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Details zur Aktion:
 
Datum: Samstag, 21. November 2020
Uhrzeit: 14:30 – 18:00 Uhr
Ort: Marktplatz, 76133 Karlsruhe
Kontakt vor Ort: Bettina Nedoschil (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

Weitere Informationen:
PETA.de/Kaschmir-China-Mongolei
PETA.de/Alpaka-Wolle
wolle.peta.de
PETA.de/Angora
 
Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected] 

Kontakt

Kontakt
Kopieren