Tierqualfest in Lembeck: PETA kritisiert Tiermarkt und appelliert an Bürger, Veranstaltung zu meiden

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Dorsten / Stuttgart, 5. Mai 2023 – Am Sonntag findet auf der Festwiese in Lembeck der traditionelle Tiermarkt statt. PETA kritisiert die Veranstaltung scharf. Vögel, Pferde, Meerschweinchen und andere sensible Tiere werden ohne ausreichend Rückzugs- und Bewegungsmöglichkeiten wie Ware ausgestellt, angefasst und verkauft. Ponys müssen auf immer den gleichen Bahnen fremde, unerfahrene Gäste auf sich reiten lassen. Für sie alle bedeutet der Markt Leid. Besuchermassen, Lärm und der Transport in engen Käfigen setzen insbesondere Fluchttiere wie Kaninchen und Hühner unter extremen Stress. Nicht selten entwickeln sie unter solchen Bedingungen Verhaltensstörungen. Die beengten Verhältnisse und die große Zahl geschwächter Tiere begünstigen außerdem die Verbreitung von Krankheiten. PETA fordert die Veranstalter auf, die rücksichtslose Zurschaustellung fühlender Individuen zu beenden. Zudem appelliert die Tierrechtsorganisation an die Menschen, den Markt zu meiden.

„Individuen, die vor Angst zittern, in Schockstarre verfallen und apathisches Verhalten zeigen, sind kein festlicher Anblick. Dieser Umgang mit fühlenden Lebewesen ist beschämend und vermittelt Besuchenden ein völlig falsches Bild von Tieren“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Sie haben arteigene, wichtige Bedürfnisse, die auf dem Tiermarkt Lembeck weitgehend missachtet werden. Wer verantwortungsvoll einen tierischen Mitbewohner aufnehmen möchte, sollte eines der 350.000 heimatlosen Tiere aufnehmen, die jedes Jahr in Heimen abgegeben werden.“

Adoptieren statt kaufen
In deutschen Haushalten leben knapp 35 Millionen Kleinsäuger, Hunde, Katzen und Vögel. Um die Nachfrage zu bedienen, „produzieren“ Züchterinnen und Züchter am laufenden Band „Nachschub“. Gleichzeitig warten in Deutschland jährlich etwa 350.000 nicht mehr gewollte Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause. 25 bis 30 Prozent bleiben ein Jahr oder länger in den Einrichtungen, die in den vergangenen Monaten vielerorts aufgrund von Überlastung einen Aufnahmestopp verhängt haben. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein neues Zuhause zu schenken.

Ponyreiten ist Quälerei
Beim Ponyreiten auf Märkten werden die Tiere oftmals tierschutzwidrig gezäumt und von ungeübten Kindern unabsichtlich, aber auch unvermeidbar traktiert. Der ständige Wechsel der reitenden Personen verursacht bei den Tieren Stress. Das Laufen ständig gleicher Bahnen hat mit artgerechter Bewegung nichts zu tun. Viele Tiere sind angesichts der Monotonie auch psychisch angeschlagen und leiden unter Verhaltensstereotypien.

Auf Tiermärkten können sich Krankheitserreger schnell verbreiten
Die Agrarindustrie – insbesondere die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern – bietet zahlreiche Brutstätten für tödliche Keime. Denn in den Ställen müssen meist massenweise Tiere auf engstem Raum inmitten ihrer eigenen Exkremente ausharren. Anschließend werden die teilweise kranken oder verletzten Tiere unterschiedlicher Arten und Herkunft auf den Märkten ausgestellt und verkauft. So können sich potenziell krankmachende Erreger wie beispielsweise die grassierende Vogelgrippe leichter verbreiten. Das Risiko für die Entstehung neuer Zoonosen ließe sich PETAs Ansicht nach durch ein landesweites Tiermarktverbot minimieren. Die Organisation weist zudem darauf hin, dass derartige Märkte für die Tiere mit immensem Stress verbunden sind; auch ein roher Umgang beim Verladen sowie Verletzungen während des Transports sind keine Seltenheit.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Auf Tiermärkten werden Tiere oft in völlig überfüllten Käfigen transportiert und angeboten. / © PETA Deutschland e.V.

Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Qualzucht-Kaninchen-Meerschweinchen
PETA.de/Themen/Kaninchen-Käfig
PETA.de/Themen/Zoonosen
PETA.de/Themen/Rassenwahn
PETA.de/Themen/Reister-Markt-Tierschau

Pressekontakt: 
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

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