Verkauf von „Köderfischen“: PETA erstattet Strafanzeige gegen Angelshop Germantackle

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Erkrath / Stuttgart, 15. März 2022 – Unethischer Online-Handel: Der im nordrhein-westfälischen Erkrath ansässige Angelshop Germantackle verkauft sogenannte „Köderfische“ – tote Fische, die als Köder ausgenutzt werden, um wiederum weitere Fische zu angeln. PETA sieht darin einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Denn dies besagt, dass Wirbeltiere nur getötet werden dürfen, wenn ein „vernünftiger Grund“ vorliegt. Da dieser bei „Köderfischen“ PETAs Ansicht nach nicht gegeben ist, hat die Tierrechtsorganisation Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf erstattet und fordert ein Ende des Verkaufs. Bereits im November 2021 hatte PETA NDR-Moderator Heinz Galling angezeigt, da dieser in der Sendung „Rute raus, der Spaß beginnt“ nach Auffassung der Organisation einen lebenden Fisch als Köder missbraucht hatte. Das Verfahren hierzu läuft noch.

„Einen Fisch zu töten, nur um ihn als Köder zu nutzen, um weitere Tiere anzulocken und zu töten, ist ein moralisches Armutszeugnis. Außerdem verstößt es gegen das Tierschutzgesetz“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, PETAs Fachreferentin für Fische und Meerestiere. „Fische sind individuelle Persönlichkeiten, denen ihr Leben genauso wichtig ist wie uns unseres.“

Hintergrundinformationen

Fische sind faszinierende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie kommunizieren über Laute, Gerüche und Körpersprache, schließen Freundschaften, lernen durch Beobachten, kooperieren bei der Jagd und beschützen ihren Nachwuchs. [1, 2] Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten“. [3]

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Jonathan Balcombe (2016), Was Fische wissen. Wie sie lieben, spielen, planen: unsere Verwandten unter Wasser. / What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins.

[2] Bill François (2021): Die Eloquenz der Sardine. Unglaubliche Geschichten aus der Welt der Flüsse und Meere, Verlag C.H. Beck.

[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Fische

Pressekontakt:

Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

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