Zahlreiche EU-Länder fordern im Zuge der Ministerratssitzung Pelzfarmverbot von der EU-Kommission – PETA lobt Vorstoß zum Wohle von Tier und Mensch

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Organisation: „Millionenfache Tierquälerei und Bedrohung durch mutierte Coronaviren muss beendet werden“

Stuttgart, 29. Juni 2021 – Im Zuge des gestrigen Meetings des Rats der EU „Landwirtschaft und Fischerei“ forderten die niederländische und österreichische Delegation mit Unterstützung der deutschen, belgischen, luxemburgischen und slowakischen Delegationen ein EU-weites Pelzfarmverbot. Auch zehn weitere Länder unterstützten den Antrag. PETA begrüßt diesen Vorstoß nachdrücklich und hatte sich ebenfalls erst kürzlich mit der Forderung nach einem Pelzfarmverbot in einem offenen Brief an die EU-Kommission gewandt. Die Tierrechtsorganisation klärt bereits seit Jahrzehnten über das immense Tierleid in diesen Betrieben auf und warnt seit Beginn der Coronakrise vor den damit einhergehenden gesundheitlichen Risiken für die Gesellschaft. Nun fordert die Organisation die deutsche Bundesregierung auf, sich auch weiterhin dafür einzusetzen, dass die Zucht von Tieren für Pelz europaweit gestoppt wird.

„Die Mehrheit der europäischen Bevölkerung lehnt Pelz ab und es freut uns, dass zahlreiche Mitgliedsstaaten sich nun dafür starkmachen, die Tierqualbetriebe aus ethischen und gesundheitlichen Gründen in der gesamten europäischen Union ein für alle Mal zu schließen“, so Patrick Nowey, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA. „Solange Tiere unter unhygienischen Bedingungen und auf engstem Raum eingesperrt und getötet werden, besteht auch ein erhöhtes Risiko für die Entstehung neuer Coronavirus-Mutationen. Die EU muss dringend handeln, um Tiere und Menschen zu schützen.“

Virusmutationen von Pelzfarmen können Wirksamkeit von Impfstoffen gefährden

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben ein gemeinsames Papier zur globalen Risikobewertung von Pelzfarmen veröffentlicht. In diesem kommen sie zu dem Ergebnis, dass „das allgemeine Risiko einer Einführung und Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus, also des COVID-19 verursachenden Virus, von der Pelztierhaltung auf Menschen sowie anfällige Wildtierpopulationen in der Europäischen Region der WHO als hoch angesehen wird“. [1] Auch ein Bericht der EFSA und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) kommen zu dem Ergebnis, dass SARS-CoV-2-Infektionen in Nerzen ein signifikantes Risiko für die Gesundheit von Menschen sein können. [2] Das SARS-CoV-2-Virus kann auf Pelzfarmen mutieren und auf den Menschen überspringen. Neue Virusmutationen können mitunter gefährlicher sein, was auch die neue Delta-Variante zeigt. Sie soll bis zu 60 Prozent ansteckender sein als die in Deutschland vorherrschende Alpha-Variante. Zudem könnten Mutationen die Wirksamkeit der derzeitigen Impfstoffe beeinträchtigen. Dies bestätigt nun auch eine Studie aus Dänemark: Laut dieser hatte die Cluster-5-Variante – die aus Nerzfarmen stammt – das Potenzial, die Wirksamkeit von Impfstoffen zu reduzieren. [3]


Coronavirus allein in Europa auf mehr als 400 Pelzfarmen nachgewiesen
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass einige Tiere, die auf Pelzfarmen gehalten werden, anfällig für das Coronavirus SARS-CoV-2 sind, so etwa Nerze oder Marderhunde. In den Betrieben werden Tausende gestresste Tiere gezwungen, unter unhygienischen Bedingungen in winzigen Käfigen auszuharren. Krankheiten können sich unter solchen Bedingungen rasant verbreiten. Bis Januar 2021 wurde das Coronavirus auf über 400 Nerzfarmen in verschiedenen EU-Ländern nachgewiesen – unter anderem in Dänemark, Polen, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Spanien. [2]

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] WHO (2021): Neue Bewertung zeigt hohes Risiko einer Einführung und Ausbreitung des COVID-19 verursachenden Virus durch Pelztierhaltung. Weltgesundheitsorganisation Regionalbüro für Europa. Online abrufbar unter: https://www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/coronavirus-covid-19/news/news/2021/2/new-assessment-shows-high-risk-of-introduction-and-spread-from-fur-farming-of-the-virus-that-causes-covid-19. (29.06.2021).

[2] European Food Safety Authority (2021): SARS-CoV-2 bei Nerzen: Empfehlung zur Verbesserung der Überwachung. Online abrufbar unter: https://www.efsa.europa.eu/de/news/sars-cov-2-mink-recommendations-improve-monitoring. (29.06.2021).

[3] Statens Serum Institut (2021): Cluster-5 minkvirusvarianten er nu færdigundersøgt: Nedsat følsomhed for antistoffer er bekræftet. Online abrufbar unter: https://www.ssi.dk/aktuelt/nyheder/2021/cluster-5-minkvirus-varianten-er-nu-faerdig-undersoegt. (29.06.2021).

Weitere Informationen:

PETA.de/Neuigkeiten/Pelzfarmverbot-Eu

PETA.de/Themen/Hintergrundwissen-Pelz

PETA.de/Neuigkeiten/Pelzfarmen-Covid-19

PETA.de/Themen/Pelzverbot

Pressekontakt: Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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