Zirkus Paul Busch wegen Corona in Fritzlar gestrandet: PETA appelliert, Tiere abzugeben und auf tierfreies Programm umzusteigen

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Schwalm-Eder-Kreis / Stuttgart, 7. April 2020 – Schwierige Zeiten für Tier-Zirkusse: Das Veranstaltungsverbot aufgrund der Corona-Krise traf Zirkusse gleich zu Beginn der diesjährigen Tourneen, sodass die Unternehmer nun vielerorts in Deutschland festsitzen und nicht auftreten dürfen. Die fehlenden Einnahmen nach der Winterpause bringt insbesondere Zirkusse mit kostspieliger Tierhaltung in eine prekäre Lage; viele Betriebe haben schon öffentlich um Futterspenden gebeten. Auch Zirkus Paul Busch ist betroffen und unter anderem mit mehreren Kamelen in Fritzlar gestrandet. Daher appelliert PETA nun an das Zirkusunternehmen, die Tiere dauerhaft an Lebenshöfe, zoologische Einrichtungen oder geeignete Auffangstationen abzugeben. Zudem bittet die Tierrechtsorganisation die zuständige Veterinärbehörde, die Versorgung der Tiere sicherzustellen und bei der Vermittlung zu unterstützen.
 
„Viele Zirkusse sind nicht in der Lage, die Tiere in Krisenzeiten ausreichend zu versorgen. Deswegen appellieren wir an betroffene Betriebe, sie nun freiwillig abzugeben und dem Vorbild tierfreier Zirkusunternehmen zu folgen“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Tiere gehören ohnehin nicht in einen Zirkus, und spätestens jetzt dürfte angesichts der prekären finanziellen Lage vieler Kleinzirkusse klar sein, dass ihnen ein weiteres Leben im Zirkus erspart bleiben muss.“
 
Tierleid in Zirkusbetrieben ist systembedingt
In Zirkusbetrieben leiden nicht nur Wildtiere unter den unnatürlichen Bedingungen – auch die Haltung von domestizierten Tieren wie Pferden, Rindern oder Ponys ist bei vielen Zirkusbetrieben mangelhaft. Immer häufiger muss PETA die Veterinärämter auffordern, die Tierschutzrichtlinien auch in Zirkusbetrieben durchzusetzen, die keine Wildtiere mitführen. Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Denn die Unterbringung in kleinen Gehegen und eine oftmals mangelhafte Versorgung, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Deutschland sollte in dieser Hinsicht dem Beispiel anderer Staaten folgen: So haben Griechenland, Malta und Zypern die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben bereits komplett verboten.
 
Zukunft ohne Tierdressuren
Erfolgreiche Zirkusgrößen beweisen, dass tierfreie Shows die Zuschauer begeistern: Circus Roncalli zum Beispiel verabschiedete sich schon in den 90er-Jahren von Wildtierdressuren, nahm 2018 auch die Pferde aus dem Programm und ist nun gänzlich tierfrei. Das Unternehmen erfährt für sein tierleidfreies Konzept und die zukunftsweisende Hologrammtechnologie weltweit Zuspruch. Auch andere Unternehmen – wie Flic Flac oder Cirque du Soleil – feiern ohne Tierdressuren große Erfolge und sind oft im Voraus ausgebucht.
 
PETA sieht Zoos in der Verantwortung
Bei der Aufnahme von notleidenden Tieren aus Zirkusbetrieben sieht PETA auch zoologische Einrichtungen in der Verantwortung, die jedes Jahr viele Millionen Euro an Steuergeldern für die Aufrechterhaltung der Zoobetriebe erhalten. PETA fordert, dass Zoos die sinnlose Zucht und Zurschaustellung von Tieren beenden und stattdessen künftig ausschließlich als Auffangstationen für Tiere aus schlechter Haltung fungieren.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zirkus
PETA.de/Tierverbot-Zirkus
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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