Zwei Stuten auf Koppel in Rastorf verletzt – PETA setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise zur Tat aus

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Tierrechtsorganisation fordert bundesweites Register für „Pferderipper“-Fälle

Rastorf / Stuttgart, 15. Oktober 2021 – Hinweise zu Tierquälerei gesucht: Einer Meldung einer Pferdehalterin zufolge fügte eine unbekannte Person zwei Stuten auf einer Koppel im Rastorfer Ortsteil Wildenhorst am Sonntag, den 3. Oktober, schwere Schnittwunden im Genitalbereich zu. Die Polizei Preetz ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 04342-10770 entgegen.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die die verantwortliche Person überführen. Wer die Tat beobachtet, verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Zeitraum zwischen dem 1. Oktober und dem 3. Oktober bemerkt hat, kann sich an die Polizei wenden und sich telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden – auch anonym.

„Immer wieder fügen Unbekannte Pferden schwere Verletzungen zu“, sagt Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wir fordern ein behördliches Register, in dem Anschläge auf Pferde und bereits überführte Personen von Tierquälerei-Fällen erfasst werden. So könnten mögliche Tatzusammenhänge aufgezeigt sowie Profile potenzieller Täterinnen und Tätern erstellt werden. Behörden könnten effektiver auch überregional zusammenarbeiten. Menschen, die Pferde halten, würden zudem über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um die Tiere besser vor Angriffen schützen zu können.“

PETA registriert seit 2013 bundesweit Angriffe auf Pferde. Beispielsweise musste im Juni 2020 eine Stute aus Heidelberg-Pfaffengrund nach Angriffen getötet werden. Im August 2020 fügte jemand einer Stute in Grafenau einen circa zehn Zentimeter langen Schnitt im Genitalbereich zu. Die Tierrechtsorganisation stellt ihre Informationen gerne den ermittelnden Behörden zur Verfügung.

Vorsichtsmaßnahmen – Tipps für die Pferdehaltung

PETA rät zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn es in jüngster Zeit der näheren Umgebung bereits zu Tierquälerei-Fällen kam und diese noch nicht aufgeklärt sind. Die Tiere sollten – sofern möglich – zumindest vorübergehend nachts nicht auf der Koppel stehen, sondern in einer sicheren, bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Weiterhin empfiehlt es sich, Kontrollgänge möglichst zu unregelmäßigen Zeiten durchzuführen. Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, währenddessen mindestens zu zweit zu sein und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden – dasselbe gilt für Menschen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

PETA mahnt, dass insbesondere das Schänden von Pferden als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte gilt. Zahlreiche Personen, die einen Mord an Menschen begingen, haben sich im Vorfeld zunächst an Tieren vergangen. So ließ der als „Rhein-Ruhr-Ripper“ bekannte Serienmörder Frank Gust seine perversen Fantasien zunächst an Pferden, Schafen und Rindern aus, bevor er vier Frauen auf exakt dieselbe Weise tötete wie zuvor die Tiere.

Fachleute aus der Psychologie, die Gesetzgebung sowie Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://presseportal.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf. (21.05.2021).

Ein Bild, das Säugetier, draußen, braun, schließen enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Foto der Verletzung der Stute. / © PETA Deutschland e.V.

Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:

PETA.de/Tierquaelereichronik

PETA.de/Whistleblower

PETA.de/Staatsanwalt

Pressekontakt:

Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

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