Protestaktion bei Henkel-Stutenpreis in Düsseldorf: PETA übt scharfe Kritik und fordert Veranstalter auf, Einsatz von Peitschen beim Pferderennen zu untersagen / Sonntag, 29. April, 11:00–14:30 Uhr

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Düsseldorf / Stuttgart, 26. April 2018 – Protest gegen Tierquälerei: Am Sonntag finden auf der Galopprennbahn in Düsseldorf-Grafenberg wieder mehrere Pferderennen im Rahmen des „Große Europa Meile Gr.3 und Henkel – Stutenpreis LR“ statt. Für die Tiere bedeutet dies, dass sie mit Peitschenschlägen zu unnatürlichen Höchstleistungen gezwungen werden. Schwere und tödliche Verletzungen werden dabei billigend in Kauf genommen. Die Tierrechtsorganisation PETA übt scharfe Kritik an den kommenden Rennveranstaltungen und appelliert an den Düsseldorfer Rennverein, Peitschenschläge auf der Galoppanlage nicht zu dulden, da diese gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. Bei Pferderennen kommt es vor allem durch die Überforderung der Tiere bei hohen Geschwindigkeiten immer wieder zu schweren und tödlichen Unfällen. Das freiwillige PETA-ZWEI-Streetteam aus Düsseldorf wird die Besucher am kommenden Sonntag von 11:00 bis 14:30 Uhr vor der Galopprennbahn mit Plakaten und Flugblättern über die Tierquälerei bei derartigen Veranstaltungen informieren.

„Tödliche oder schwere Verletzungen sind bei Pferderennen an der Tagesordnung, weil die Tiere oftmals über ihre Leistungsgrenze hinaus angetrieben werden. Das ist laut Tierschutzgesetz verboten“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Auf Rennbahnen laufen die Pferde, angetrieben durch Peitschenschläge, regelrecht aus Schmerz und Furcht um ihr Leben. Keines der Tiere würde diese unnatürlichen Höchstleistungen freiwillig vollbringen.“

Dass bei dem Rennen in Düsseldorf nur dreijährige Pferde zugelassen werden, ist besonders kritikwürdig, denn die Tiere befinden sich in dem Alter meist noch im Wachstum. Häufige Folgen sind Sehnenschäden und Knochenbrüche, weil der Bewegungsapparat noch nicht richtig ausgebildet ist.

PETA fordert ein Verbot des Peitscheneinsatzes bei Pferderennen, da dieser einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt. Laut offiziellen Rennordnungen sind bei Galopp- [1] sowie bei Trabrennen [2] fünf Peitschenschläge zugelassen. Obwohl wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der Peitscheneinsatz der Jockeys – anders als von den Verbänden dargestellt – oft mit erheblichen Schmerzen für die Pferde einhergeht [3]. Dr. Maximilian Pick, ehemaliger Rennbahntierarzt und Fachtierarzt für Pferde, unterstützt PETAs Forderung in einer Stellungnahme: „Der Gebrauch der Peitsche ist eine tierquälerische Maßnahme, mit der dem Pferd ohne vernünftigen Grund Schmerzen zugefügt werden. Gerade Pferde haben eine hochsensible Haut: Schon einzelne Insektenstiche können beim Pferd zu panischen Abwehrreaktionen führen. Bei dem in solchen Rennen zu beobachtenden Gebrauch der Peitsche kann also keinesfalls von einer ‚Berührungshilfe‘ gesprochen werden, wie es die Verbände behaupten. Neben dem körperlichen Schmerz erzeugt die Peitsche auch noch so etwas wie ‚Psychoterror‘. So leiden Rennpferde häufig unter einer Art ‚Rennbahnneurose‘, also unter Angst, Schreckhaftigkeit oder Panikattacken.“

Die Tierrechtsorganisation setzt sich für ein konsequentes Ende des Pferderennsports in Deutschland ein und ruft alle Tierfreunde dazu auf, keine derartigen Veranstaltungen zu besuchen. Zum Alltag von sogenannten Rennpferden gehört es, dass wiederholt mit der Peitsche auf sie eingeschlagen wird und sie – vor allem bei Trabrennen – durch den Einsatz von scharfen Gebissen und tierquälerischen Hilfsmitteln wie Ausbinder, Seitenstangen, Ketten, Zungenbändern, Ohrenstöpseln und Scheuklappen gefügig gemacht werden. Die Tiere leiden außerdem unter der überwiegenden Boxenhaltung ohne Weidegang oder ausreichenden Kontakt zu Artgenossen.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten, wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
 
Das PETA ZWEI Streetteam ist ein Verbund freiwilliger Aktivisten, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
 
[1] Direktorium für Vollblutzucht und Rennen, Rennordnung vom 1. März 1960, In der Neufassung vom 1. Januar 1991 mit Änderungen bis Dezember 2015, Vorschriften für die Leistungsprüfungen der Vollblutzucht, R 9.4.
[2] Satzung und Ordnungen des Hauptverbands für Traber-Zucht e.V. (HTV); § 84.2 g; Stand 1.05.2016.
[3] McGreevy PD, Corken RA, Salvin H, Black CM (2012) Whip Use by Jockeys in a Sample of Australian Thoroughbred Races–An Observational Study. PLoS ONE 7(3): e33398. doi:10.1371/journal.pone.0033398. Online abrufbar unter: http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0033398. (letzter Zugriff 27.3.2016).
 
Wann & Wo?
Sonntag, 29. April 2018, 11:00–14:30 Uhr, vor der Galopprennbahn, Rennbahnstraße 20, 40629 Düsseldorf
 
Kontakt vor Ort: Stefanie Scholz (den Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fakten_Pferdesport
PETA.de/Pferderennen
PETA.de/Duhner-Wattrennen
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]
 
 

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