Homosexuelle Tiere: Homosexualität gibt es auch in der Tierwelt

Nicht nur unter Menschen, sondern auch bei zahlreichen anderen Tierarten kommt Homosexualität vor. Wir von PETA Deutschland befürworten und unterstützen jede Form von Diversität für jedes Lebewesen.

Dieser Blog klärt über veraltete Denkmuster auf und zeigt, weshalb homosexuelles Verhalten ganz normal ist – denn Unterdrückung jeglicher Art sollte in unserer Welt in keiner Form einen Platz haben.

Inhalte im Überblick

Homosexualität unter Tieren war bereits in der Antike bekannt

Vor über 2.300 Jahren schon berichtete Aristoteles von schwulen Hyänen (eigentlich waren sie lesbisch, wie sich herausstellte). [1] Doch lange Jahre galten auch mit Blick auf die Tierwelt Homo-, Bi- und weitere Sexualitäten als etwas, das lieber totgeschwiegen oder geleugnet wurde.

Gleichgeschlechtlicher Sex wurde als Dominanz- oder Kampfverhalten gedeutet, weil die Wissenschaft nicht wahrhaben wollte, dass Tiere lieben können und Spaß am Sex haben – selbst wenn daraus kein Nachwuchs entsteht.

Zwei Hyaenen liegen eng umschlungen auf dem Boden.
Homosexualität kommt nicht nur beim Menschen vor, sondern gehört auch zum Verhalten vieler anderer Tiere.

Sind viele Tiere homosexuell?

In den vergangenen Jahrzehnten wurde immer mehr über gleichgeschlechtliche Liebes- und Sexbeziehungen unter Tieren bekannt. Bei über 1.500 Spezies konnte entsprechendes Verhalten beobachtet werden. Besonders verbreitet ist es unter Primaten. [2] Umfangreicher dokumentiert wurde homosexuelles Verhalten immerhin bei etwa 500 Tierarten.

Es sind zudem Fälle bekannt, in denen gleichgeschlechtliche Tierpaare gemeinsam Nachwuchs aufzogen. [3] Dafür bedienten sie sich z. B. an den Eiern anderer Paare, adoptierten verstoßene Kinder oder griffen sogar auf die Möglichkeit der Samenspende zurück.

Welche Tiere sind homosexuell?

Während das Verhalten von Tieren in freier Wildbahn deutlich schwieriger zu beobachten ist, zeigten inzwischen jedoch alle vom Menschen domestizierten Tierarten homosexuelle Liebschaften. Dazu gehören Schafe, Rinder, Pferde, Katzen, Hunde und Wellensittiche, die sich für gleichgeschlechtliche Partner entscheiden.

Aber auch bei diesen Tierarten sowie vielen weiteren kommt Homosexualität vor [4]:

Zwei Giraffen essen an einem Zweig.
Es gibt diverse erotische Verhältnissen und gleichgeschlechtliche Aktivitäten bei verschiedensten Tierarten.

„Männerfreundschaften“ bei Löwen und lesbische Albatrosfamilien

Von Insekten über Elefanten und Giraffen bis hin zu Delfinen und Pinguinen – gleichgeschlechtliche Liebe findet sich überall im Tierreich. [5] Bei einigen Arten kommt sie beispielsweise häufiger vor als bei anderen. So ist etwa bei japanischen Makaken und Bonobos lesbisches Sexualverhalten sehr regelmäßig zu beobachten.

Fast schon berühmt für ihre Neigung zum gleichen Geschlecht sind auch Pinguin- und Delfinarten. Bei Giraffen sind 90 Prozent des beobachteten Sexualkontakts homosexuell – männliche Giraffen reiben dabei zum Beispiel ihre Hälse aneinander. Und auch Beziehungen unter männlichen Löwen können oft besonders innig werden.

Beim Amerikanischen Bison paaren sich Weibchen und Männchen nur einmal im Jahr – im Rest der Zeit haben die männlichen Tiere regelmäßig Sex mit anderen Männern.

Beim Laysanalbatros sind 30 Prozent der Paare auf einer hawaiianischen Brutinsel lesbisch. Sie bleiben meist ein Leben lang zusammen. Ihre Eier lassen sie von Männchen befruchten, doch dann sorgen die Frauen gemeinsam für das Ei und später das Jungtier. [6]

Fortpflanzungszwang: Homosexuelle Tiere im Zoo aus „Zuchtgründen“ getrennt

Zwar ist unter Tieren keine Homophobie bekannt; doch oftmals sorgen Menschen dafür, dass homosexuelle Tierpaare ihre Liebe nicht leben können: In mehreren Fällen wurden gleichgeschlechtliche Liebespaare in Zoos getrennt. [7] Indem sie zwangsweise mit weiblichen Tieren eingesperrt wurden, wollte man für den gewünschten Nachwuchs sorgen. Das beweist erneut, dass es Zoos nicht um die Tiere selbst geht, sondern nur um den Profit, den sie aus ihnen schlagen können.

So helfen Sie allen Tieren!

Wie unterschiedlich Tiere lieben, zeigt auch, dass sie ganz individuelle Charaktere sind. Und als genau das sollten wir Tiere betrachten: als Individuen, nicht als Ware, wie es in der Nahrungsmittelindustrie, in der Unterhaltungsbranche, in Tierversuchen oder in der Bekleidungsindustrie leider noch immer gang und gäbe ist.

Setzen Sie sich gemeinsam mit uns gegen Speziesismus ein – ein ausbeuterisches Gesellschaftskonstrukt, durch das täglich enormes Tierleid entsteht.