Ratten an Berliner Humboldt-Universität Berlin für sinnlose Versteckspiel-Experimente getötet: PETA appelliert an Genehmigungsbehörde, derartige Tierversuche nicht mehr zuzulassen

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Berlin / Stuttgart, 30. September 2019 – Eine im September veröffentlichte Studie der Humboldt-Universität Berlin kam zu dem Schluss, dass Ratten Spaß am Versteckspiel haben. [1] Die Untersuchung sorgte medial für Aufsehen, verschwieg jedoch, wie die Nager für die Experimente missbraucht wurden: Nachdem „Forscher“ ihnen Elektroden ins Hirn implantiert, mit ihnen „gespielt“ und sie beobachtet hatten, töteten sie die Kleintiere, entnahmen ihr Gehirn und schnitten es zur Analyse in Scheiben. PETAs Ansicht nach wurden die ethischen Aspekte nicht ausreichend abgewogen. Daher wendet sich die Tierrechtsorganisation nun an die Universität und an die zuständige Genehmigungsbehörde, das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) Berlin. In ihrem Schreiben appelliert PETA an die Verantwortlichen, Experimente dieser Art nicht mehr zuzulassen.
 
„Die Wissenschaft weiß seit vielen Jahren, dass Ratten hochsoziale, verspielte Tiere mit komplexen Verhaltensweisen und Emotionen sind. Forscher sollten sich ihnen gegenüber dementsprechend verhalten, statt an ihnen zu experimentieren. Es ist nie in Ordnung, empfindsame Lebewesen zu missbrauchen und zu töten – schon gar nicht aus reinem Wissensdurst. Wir fordern die Universität auf, solche Experimente nicht mehr durchzuführen, und appellieren mit Nachdruck an die Genehmigungsbehörde, solchen Versuchsvorhaben keine Genehmigung mehr zu erteilen“, so Anne Meinert, Kognitionsbiologin und Fachreferentin für den Bereich Tierversuche bei PETA.
 
Berichtet wurde medial von niedlichen Ratten und dem Spaß, den sie anscheinend bei dem Experiment hatten. Für die Untersuchungen wurden die sozialen Tiere jedoch einzeln eingesperrt und nach den Versuchen getötet. PETA kritisiert, dass der Erkenntnisgewinn dieser Versuche in keinem Verhältnis dazu steht, dass dafür empfindsame Lebewesen missbraucht und getötet wurden. Die Organisation weist zudem darauf hin, dass die in einem Fachmagazin veröffentlichte „Studie“ nicht einmal wissenschaftlichen Anforderungen entspricht, da einige relevante Informationen fehlen, so etwa zu den Eingriffen am Gehirn der Ratten sowie zum Einsatz von Betäubungs- und Schmerzmitteln.
Um ihrer Forderung an die Genehmigungsbehörde und die Universität Nachdruck zu verleihen, startete PETA einen Aktionsaufruf, über den Tierfreunde sich ebenfalls an die Verantwortlichen wenden können.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Wenngleich die tierfreie Forschung bislang nur unzureichend gefördert wird, gibt es bereits zahlreiche innovative und erfolgreiche tierfreie Methoden. Die Tierrechtsorganisation macht sich dafür stark, dass Tierversuche verboten und durch humane, moderne Forschungsmethoden ersetzt werden. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Reinhold, A.S. et al., 2019: Behavioral and neural correlates of hide-and-seek in rats. Science, vol. 365, pp. 1180–1183.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Studie-Ratten-verstecken
PETA.de/Themen/Tierversuche
 
Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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