Rietschen: Wolfswelpe erst beschossen, dann überfahren – PETA setzt 1.000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Rietschen / Stuttgart, 21. Oktober 2016 – Täter im Landkreis Bautzen gesucht: Medienberichten zufolge wurde am Mittwochmorgen ein männlicher Wolfswelpe, auf den bereits vor einiger Zeit geschossen worden war, auf der Straße zwischen Bernsdorf und Leippe angefahren und zu einem Tierarzt gebracht. Da das Wolfsjunge an mehreren Knochenbrüchen und inneren Verletzungen litt, musste es nach Erteilung einer Ausnahmegenehmigung durch das Landratsamt Bautzen eingeschläfert werden. Anschließend wurde der tote Welpe für weitere Untersuchungen an das Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin gebracht, wo sich herausstellte, dass der junge Wolf vor längerer Zeit, bereits in sehr jungem Alter, angeschossen worden war. Wölfe sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz in Deutschland streng geschützt, ihre Tötung bzw. der Beschuss stellt eine Straftat dar. Um die Suche nach dem Schützen zu unterstützen, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung des Tierquälers führen. Zeugen, die Informationen zu diesem Fall beisteuern können, wenden sich bitte per E-Mail oder telefonisch unter 01520 7373341 an die Tierrechtsorganisation oder direkt an die Polizei.

„Bitte helfen Sie mit, diese brutale Tat aufzuklären“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Wie skrupellos muss ein Mensch sein, dass er auf einen hilflosen Wolfswelpen schießt und ihn dann noch unter Schmerzen tage- oder wochenlang herumirren lässt. Wir hoffen, dass der Mensch aus der Vergangenheit gelernt hat und der Rückkehrer Wolf nicht ein zweites Mal durch Jäger verfolgt und ausgerottet wird.“

Über 100 Jahre hat es gedauert, bis sich der Wolf wieder in Deutschland ansiedelte, nachdem er von Jägern ausgerottet worden war. Die Maßnahmen zum Schutz dieser wundervollen Tiere haben erste Erfolge gezeigt: Mittlerweile leben etwa 36 Wolfsrudel in Deutschland, Platz gäbe es für etwa 400. Der Abschuss streng geschützter Tierarten, wie Wolf oder Luchs ist kein Kavaliersdelikt und kann mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Laut einer Recherche des MDR wurden seit 2000 bislang 18 illegale Wolfstötungen in Deutschland bekannt- die Dunkelziffer liegt vermutlich höher. Die Täter werden nahezu nie gefasst. Lediglich drei Schützen konnten bislang überführt werden: alle drei Jäger. [1] PETA fordert eine fachkundige und regional unabhängige Ermittlungsbehörde zur Aufklärung illegaler Tötungsdelikte von geschützten Tierarten. PETA geht davon aus, dass der Täter auch in Rietschen in lokalen Jägerkreisen zu finden ist.
 
[1] MDR (2016):  MDR Naturfilme Tier im Visier Schuesse in der Wolfsheide. https://www.youtube.com/watch?v=jyx6CMqrxl0
 

Weitere Informationen:
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Jagd
Veganblog.de/2016/08/woelfe-unter-beschuss-illegale-wolfstoetungen-in-deutschland/
Veganblog.de/2014/08/trophaeenjagd-wolf-erschossen-und-gekoepft/
Veganblog.de/2015/03/jaeger-starten-hetzkampagne-woelfe-unter-beschuss/
Veganblog.de/2015/07/angeblicher-wolfsangriff-von-jaeger-frei-erfunden/
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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