Rostocker Bürgerschaft beschließt kommunales Zirkuswildtierverbot – PETA begrüßt Tierschutzinitiative und ruft Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern zur Nachahmung auf

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Rostock / Stuttgart, 3. März 2016 – Entscheidung für den Tierschutz: Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat die Rostocker Bürgerschaft am gestrigen Abend beschlossen, künftig keine öffentlichen Flächen mehr an Zirkusunternehmen zu vermieten, die Wildtiere wie Tiger, Elefanten oder Bären mitführen. PETA begrüßt die Tierschutzinitiative der Bürgerschaft und sieht Signalcharakter in der Entscheidung. Weil die Bundestagsfraktion der CDU/CSU das längst überfällige Verbot auf Bundesebene seit Jahren blockiert, appelliert die Tierrechtsorganisation an die Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, Zirkusbetrieben mit Wildtieren keine Flächen mehr zur Verfügung zu stellen. Im Januar hatte bereits die Landeshauptstadt Schwerin Zirkusbetriebe mit Wildtieren von der Platzvergabe für städtische Flächen ausgeschlossen.
 
„Im vergangenen September schockierte Circus Voyage die Rostocker Bürger mit einem Flusspferd in einem winzigen Wassertank, verhaltensgestörten Elefanten und vernarbten Giraffen. Der Beschluss der Bürgerschaft spiegelt die Stimmung in der Bevölkerung wider“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
 
50 Städte in Deutschland, darunter unter anderem Schwerin, Leipzig, Düsseldorf, Köln und Osnabrück, haben bereits Vermietungen von kommunalen Flächen an Zirkusbetriebe mit Wildtieren beschränkt oder verboten. Die Stabsstelle Tierschutz des Ministeriums für Ländlichen Raum in Baden-Württemberg informiert in einer aktuellen Handreichung, wie Städte und Gemeinden Wildtierzirkusse unter Berücksichtigung rechtlicher Gegebenheiten von ihren kommunalen Flächen ausschließen können. Ein erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichts München vom August 2014 bestätigte die Rechtmäßigkeit einer solchen Maßnahme (Az. M 7 K 13.2449).
 
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen sprechen sich auch die Bundestierärztekammer sowie der Bundesrat für ein Verbot aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer repräsentativen forsa-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. 18 europäische Länder wie beispielsweise Belgien, Österreich, die Niederlande und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA übt in dem Zusammenhang scharfe Kritik an der CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.
 

Vernarbtes Bein: Giraffenleid bei Circus Voyage. / © PETA

Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Verbot_Wildtiere_im_Zirkus
PETA.de/Wildtierdressur
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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