Schafe erleiden Schnittwunden: PETA kündigt erneut Strafanzeige nach Baden-Württembergischer Schafschurmeisterschaft 2016 in Nattheim an

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Nattheim / Stuttgart, 22. August 2016 – Fragwürdiger Wettkampf: Hunderte von Schafen wurden am vergangenen Wochenende wieder bei der Baden-Württembergischen Schafschurmeisterschaft in Nattheim geschoren. Durch die schnelle und grobe Schur erleiden die Tiere zwangsläufig Schnittverletzungen. Die Tierrechtsorganisation PETA hat den Wettbewerb vor Ort beobachtet und blutige Schnittwunden an den Tieren dokumentiert. Nach Sichtung aller Beweise wird PETA deshalb – wie schon 2014 – Strafanzeige gegen die Veranstalter wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz stellen. 
 
„Schafen aus Gründen der Unterhaltung und des Wettbewerbs blutige Schnittwunden zuzufügen widerspricht dem Tierschutz“, so Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA. „Der Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg sollte die Schafschurmeisterschaften einstellen und nicht weiter die offenkundigen Verletzungen leugnen, die den Tieren zugefügt werden.“
 
Der Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg hatte zuletzt in der Heidenheimer Zeitung Online vom 19.08.2016 bestritten, dass die Schafe durch den Zeitdruck bei der Schur Verletzungen erleiden würden. PETA hat jedoch am Wochenende in Nattheim mehrere verletzte Schafe mit Bildmaterial dokumentiert.
 
Schon zwei Jahre zuvor hatten viele Tiere blutige Wunden bei der Schafschurmeisterschaft in Meßstetten-Heinstetten erlitten. Die Tierrechtsorganisation hatte mit den gesammelten Beweisen Anzeige erstattet und wird gegen die zwischenzeitliche Einstellung des Verfahrens Beschwerde einlegen. Derzeit werden vom Zollernalbkreis weiterhin mögliche Tierschutzverstöße und Bußgelder geprüft. Aus den Ermittlungsakten  zum Wettbewerb 2014 geht hervor, dass das zuständige Kreisveterinäramt damals vor Ort empfindliche Bußgelder androhen musste, damit Schafe mit Schnittwunden überhaupt versorgt wurden.
 
PETA hat in weniger als zwei Jahren insgesamt sechs Enthüllungsberichte aus 39 Betrieben auf drei Kontinenten veröffentlicht. Sie alle haben gezeigt, dass Schafe in der Wollindustrie verstümmelt, misshandelt und lebendig gehäutet werden – auch für angeblich „nachhaltig produzierte“ Wolle. In Australien, dem Hauptexporteur von Wolle, werden Lämmer zudem nach wie vor durch das grausame Mulesing verstümmelt. Hierbei werden den Tieren ohne die Gabe von Betäubungsmitteln tellergroße Fleischstücke um den Schwanz herum herausgeschnitten.
 
Aufgrund dieser routinemäßigen Gewalt gegen Schafe bei der Schur empfiehlt PETA allen Verbrauchern, anstelle von Wolle auf tierfreundliche Materialien wie Lyocell, Baumwolle, Viskose, Polyester und Polyacryl zurückzugreifen.
 

Schafschurmeisterschaft in Nattheim 2016: Viele Tiere erlitten Schnittwunden. / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Anzeige-nach-Schafschurmeisterschaft
PETA.de/Wolle-Deutschland
PETA.de/Wolle
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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