Schafe sind keine Sportgeräte: PETA übt scharfe Kritik an Baden-Württembergischer Schafschurmeisterschaft

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Nattheim / Stuttgart, 17. August 2016 – Blutiger Wettkampf: Hunderte von Schafen werden am kommenden Wochenende wieder bei der Baden-Württembergischen Schafschurmeisterschaft in Nattheim geschoren. PETA übt scharfe Kritik an der Veranstaltung, da die Tiere durch den enormen Zeitdruck beim Wettbewerb zwangsläufig Schnittwunden erleiden und beim groben Scheren misshandelt und extremem Stress ausgesetzt werden. Bereits 2014 hatten Ermittler der Tierrechtsorganisation bei der Schafschurmeisterschaft in Meßstetten-Heinstetten Verletzungen an Beinen und Rücken der Schafe dokumentiert und Anzeige erstattet. PETA appelliert daher an die Öffentlichkeit, die Schafschurmeisterschaft nicht zu besuchen, um das Leiden der Tiere nicht zu unterstützen.

„Schafe sind keine Sportgeräte – solche Wettbewerbe sind nichts als ein blutiges Kräftemessen auf Kosten der Tiere“, so Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA.
„Unter dem Zeitdruck der Wettbewerbssituation misshandeln selbst professionelle Schafscherer die sich wehrenden Tiere und fügen ihnen blutige Schnittwunden zu. Wir hoffen, dass die Nattheimer dieses traurige Spektakel nicht unterstützen und sich stattdessen für tierfreundliche Wochenendaktivitäten entscheiden.“
 
Nach der Baden-Württembergischen Schafschurmeisterschaft 2014 in Meßstetten-Heinstetten hatte PETA wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz bereits Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Hechingen gegen den Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg e.V. als Veranstalter des Wettbewerbs sowie gegen die 26 teilnehmenden Scherer gestellt. Die PETA-Ermittler hatten blutige Schnittverletzungen bei den Schafen dokumentiert. Darüber hinaus setzten die laute Musik während der Schurdurchgänge, die Durchsagen der Kommentatoren und das johlende Publikum die Schafe auf der Bühne unter starken Stress.

PETA hat in weniger als zwei Jahren insgesamt sechs Enthüllungsberichte aus 39 Betrieben auf drei Kontinenten veröffentlicht. Sie alle haben gezeigt, dass Schafe in der Wollindustrie verstümmelt, misshandelt und lebendig gehäutet werden – auch für angeblich „nachhaltig produzierte“ Wolle. In Australien, dem Hauptexporteur von Wolle, werden Lämmer zudem nach wie vor durch das grausame Mulesing verstümmelt. Hierbei werden den Tieren ohne die Gabe von Betäubungsmitteln tellergroße Fleischstücke um den Schwanz herum herausgeschnitten.

Aufgrund dieser routinemäßigen Gewalt gegen Schafe bei der Schur empfiehlt PETA allen Verbrauchern, anstelle von Wolle auf tierfreundliche Materialien wie Lyocell, Baumwolle, Viskose, Polyester und Polyacryl zurückzugreifen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Anzeige-nach-Schafschurmeisterschaft
PETA.de/Wolle-Deutschland
PETA.de/Wolle
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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