Endlich: Schimpansen Epulu und Kitoto verlassen Wuppertaler Zoo

Nachdem die Schimpansen Epulu und Kitoto jahrzehntelang im Wuppertaler Zoo unter schrecklichen Bedingungen leben mussten, dürfen sie nun endlich ihr Betongefängnis verlassen. [1] Doch dies bedeutet keineswegs ein Leben in Freiheit für die beiden Affen – sie ziehen in neue Gehege in anderen Zoos um, jedoch mit besseren Haltungsbedingungen. Dafür werden die beiden Affen getrennt. Das 51 Jahre alte Männchen Epulu wird in den Zoo nach Heidelberg gebracht und das 36-jährige Weibchen Kitoto zieht in den Zoo in Antwerpen.

Viele Jahre mussten die beiden in diesem kargen Betongehege ausharren

Durch den Auszug der beiden sollen die Bonobos im Wuppertaler Zoo mehr Platz bekommen – wohl auch aufgrund der blutigen Auseinandersetzungen, die es in der Affengruppe gibt. So gab es Anfang 2019 Schlagzeilen um den Affen Bili, der von seinen Artgenossen nicht akzeptiert und gemobbt wurde. Bisher nutzten die Bonobos das Außengehege abwechselnd mit den Schimpansen.

Jahrelanges Hin und Her der Zooleitung

Wir von PETA setzen uns bereits seit vielen Jahren für eine artgerechtere Haltung der beiden Schimpansen ein. Im Rahmen einer Kampagne forderten wir den Wuppertaler Zoo immer wieder auf, die beiden Menschenaffen in Einrichtungen mit besseren Bedingungen abzugeben. Jahrelang redeten sich die Zoo-Verantwortlichen heraus und behaupteten, Schimpansenmännchen Epulu würde in einer Schimpansengruppe nicht überleben. [2] Auch gab der Zoo ein Gutachten in Auftrag, das sich gegen eine Umsiedlung aussprach. 2017 gab der Zoo bekannt, dass die Abgabe der Schimpansen auf einmal doch eine Option wäre. [3]

Erst seit 2014 dürfen Epulu und Kitoto zumindest zeitweise nach draußen

Dass die Zoo-Verantwortlichen die tierquälerische Haltung erst jahrelang verteidigten und sogar behaupteten, eine Umsiedlung von Epulu im hohen Alter sei „ein Verbrechen“ und es nun doch problemlos möglich sein soll, zeigt, dass nicht das Wohl der Tiere an erster Stelle steht, sondern wirtschaftliche Aspekte.

Ob die Schimpansen sich gut in ihre neuen Gruppen integrieren können, ist unklar. Epulu wurde als Baby im Wuppertaler Zoo von Hand aufgezogen und ist daher auf Menschen geprägt. Auch Kitoto soll in ihrem vorherigen Sozialverband „unverträglich“ gewesen sein.

So sehr litten die Schimpansen im Wuppertaler Zoo

Epulu und Kitoto lebten im Wuppertaler Zoo in einem kargen, etwa 50 Quadratmeter kleinen Betonbunker. Der steinharte Boden des Gefängnisses war uringetränkt und die Affen hatten kaum Beschäftigungsmöglichkeiten. In einem Video von 2011 ist zu sehen, wie sich Kitoto die Haare ausreißt – ein Zeichen ihres seelischen Leids.

Erst durch Druck von PETA und eine Petition mit 22.000 Unterschriften durften die Schimpansen seit 2014 das Außengehege benutzen. Dabei mussten sie sich jedoch mit den Bonobos abwechseln, obwohl laut Zoorichtlinien jeder Tierart ein eigenes Außengehege zur Verfügung stehen muss. [4]
 

Was Sie tun können

  • Besuchen Sie niemals einen Zoo.
  • Klären Sie Freunde, Bekannte und Verwandte über das schreckliche Leid der Tiere im Wuppertaler Zoo auf.
  • Unterschreiben Sie unsere Petition für ein Ende der Haltung von Menschenaffen in Zoos.