Schwerer Jagdunfall bei Grafenberg: Treiber im Gesicht getroffen

PETA Logo

PETA fordert ein Ende der Hobbyjagd in Österreich

Straning-Grafenberg / Stuttgart, 12. Dezember 2019 – Tragischer Jagdunfall: Am Samstag wurde bei Grafenberg ein Mann durch Schrotkugeln schwer verletzt. Einem Medienbericht zufolge wollte ein 71-jähriger Jäger einen Hasen erschießen. Die Schrotkugeln prallten jedoch an einer Böschung ab, eine traf einen 55-jährigen Treiber im Gesicht. Der Verletzte wurde vom Gemeindearzt erstversorgt und dann ins Landeskrankenhaus Horn gebracht. Dort wurde die Kugel operativ entfernt. Im Hinblick auf diesen und ähnliche Jagdunfälle fordert die Tierschutzorganisation PETA das längst überfällige Verbot der sogenannten Hobbyjagd in Österreich.
 
„Wie viele Menschen müssen noch schwer verletzt werden oder sterben, bevor die Hobbyjagd in Österreich endlich verboten wird?“, so Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Jahr für Jahr ereignen sich zahlreiche Tragödien, weil schießwütige Spaßjäger verantwortungslos in der Gegend herumballern. Ein Eingreifen des Gesetzgebers ist längst überfällig.“

PETA weist darauf hin, dass jedes Jahr nicht nur unzähligen Tieren erhebliches Leid durch Fehlschüsse zugefügt wird, sondern auch etliche Menschen von Hobbyjägern getötet und verletzt werden. Erst Ende November ereignete sich bei Laa an der Thaya ein ähnlicher Jagdunfall.
 
Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd nicht geeignet ist, um Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Wissenschaftler wiesen nach, dass die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere beispielsweise in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt, wodurch sich die Geburtenrate erhöht [1]. Demnach bedingt ein hoher Jagddruck, dass in dem Gebiet die Population der betreffenden Wildtiere ansteigt.  Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd: Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Jagdunfaelle
PETA.de/Themen/Jagd
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren