Sieben Verletzte nach schwerem Kutschenunfall bei Garmisch-Partenkirchen – PETA fordert Pferdekutschenverbot von Landrat Speer

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Garmisch-Partenkirchen / Stuttgart, 2. Juli 2015 – Erneut Pferde vor Kutsche durchgegangen: Am vergangenen Dienstag kam es bei Garmisch-Partenkirchen zu einem folgenschweren Unfall mit einer Pferdekutsche, bei dem sieben Menschen verletzt wurden. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. hat jetzt Landrat Anton Speer gebeten, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu prüfen – zum Schutz von Mensch und Tier. Medienberichten zufolge war das mit neun Personen besetzte Gefährt Richtung der Partnachklamm unterwegs, als die vor die Kutsche gespannten Pferde plötzlich durchgingen. Vermutlich wurden die Tiere durch ein Insekt aufgeschreckt. Der 54-jährige Kutscher sprang daraufhin vom Bock und versuchte vergeblich, die Pferde zu stoppen. Erst kurz vor der Schlucht krachte der Wagen in ein Außengeländer und kam zum Stehen. Die Freiwillige Feuerwehr Partenkirchen sowie das Bayerische Rote Kreuz rückten mit jeweils fünf Fahrzeugen an und versorgten die Verletzten, die im Anschluss im Klinikum Garmisch-Partenkirchen weiter ärztlich behandelt wurden. PETA veröffentlichte Anfang 2015 das vierte Jahr in Folge einen neuen Pferdekutschen-Unfallrekord und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: Bei mindestens 60 Vorfällen wurden 2014 insgesamt 88 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt.
 
„Die Risiken bei Kutschfahrten sind unkontrollierbar, denn Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V. „Die Gefährte verfügen zudem weder über sichere Bremssysteme, Airbags, noch über eine Knautschzone. Schwere Unfälle sind daher vorprogrammiert. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“
 
In Rothenburg ob der Tauber wurde bereits im August 2010 das Pferdekutschenverbot vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bestätigt.
 
Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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