Trotz Verstoßes gegen Fischereigesetz: Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Hagener Anglerverein ein – Statement von PETA

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Hagen / Stuttgart, 15. Juni 2018 – Die Staatsanwaltschaft Hagen wird keine Anklage gegen den „Sportfischerei-Verein Hagen, Herdecke und Umgegend“ erheben. PETA hatte 2017 Anzeige erstattet, weil Kinder zwischen 7 und 14 Jahren beim „Schnupperangeln“ des Vereins Fische gefangen hatten. Die Recherche, ob gegen Vorschriften verstoßen worden ist, sei „unverhältnismäßig“ gewesen, so Oberstaatsanwaltschaft Dr. Gerhard Pauli zur Begründung der Einstellung gegenüber der Westfalenpost. In dem Einstellungsbescheid findet sich noch der Hinweis, die Beschuldigten seien „durch das bisherige Verfahren hinreichend beeindruckt und gewarnt, […] auch aufgrund eines ausdrücklichen Hinweises in der Einstellungsnachricht“. Derweil kündigten die Angler an, im nächsten Jahr wieder ein Schnupperangeln zu veranstalten, nachdem es in diesem Jahr abgesagt worden war. Dr. Christian Arleth, Justiziar bei PETA, kritisiert die Entscheidung der Staatsanwaltschaft scharf und kündigt weitere Proteste und Maßnahmen gegen illegale Aktionen des Fischerei-Vereins an:
 
„Weil die Staatsanwaltschaft Hagen keine Lust hat, gegen Angler zu ermitteln, lässt sie die Täter laufen. Dabei war das ‚Schnupperangeln‘ des Sportfischerei-Vereins zweifelsfrei illegal. Selbst Siebenjährige ließen die Verantwortlichen mitwirken, obwohl Kinder erst ab dem vollendeten zehnten Lebensjahr angeln dürfen – und auch nur dann, wenn sie einen Jugendfischereischein vorweisen können. Das verstößt gegen § 32 Abs. 1 des NRW-Landesfischereigesetzes. Die Unlust der Staatsanwaltschaft Hagen, Recht durchzusetzen, fördert nun die Gleichgültigkeit der Hagener Angler gegenüber dem Leben und Leiden der sensiblen und intelligenten Fische – für 2019 haben sie bereits ein weiteres Schnupperangeln angekündigt. Wir fordern den Verein auf, die Aktion künftig einzustellen. Die Mitglieder können sich andernfalls auf Proteste von PETA einstellen.“
 
PETA veranschaulicht das Leid der Tiere in der „Sportfischerei“ mit folgendem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, man bohrt einen Metallhaken durch Ihren Mund und drückt Sie unter Wasser, wo Sie nicht mehr atmen können.“ Fische sind neugierige und freundliche Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben, kommunizieren auf vielfältige Weise und schließen Freundschaften. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [1]
 
PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.
 
[1] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Angeln
Veganstart.de
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860 591 528, [email protected]

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